Pflegeverband: Ältere Menschen besser schützen!

BERLIN (hom). Nach den teilweise alarmierenden Ergebnissen einer neuen Studie von Rechtsmedizinern am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat der Geschäftsführer des Deutschen Pflegeverbands, Rolf Höfert, Konsequenzen gefordert.

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"Wir können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und so tun, als wäre nichts passiert", sagte Höfert der "Ärzte Zeitung". Ältere, pflegebedürftige Menschen müssten wirksamer vor Wundgeschwüren und vor Mangelernährung geschützt werden. "Prävention muss gelebte Wirklichkeit in der Pflegepraxis werden", sagte der Pflegerechtsexperte.

Dazu gehöre auch, dass die Dekubitus-Prophylaxe in den Verordnungskatalog der Ärzteschaft aufgenommen werde. Das ist bislang nicht der Fall. Denkbar sei auch, so Höfert, dass Pflegefachkräfte im Sinne einer Neuregelung der Kompetenzen im Gesundheitswesen die Prophylaxe-Leistung künftig eigenständig feststellen und verordnen können.

Höfert warnte davor, die Hamburger Studie zum Anlass zu nehmen, um die mehr als eine Million Pflegefachkräfte in Deutschland unter einen Generalverdacht zu stellen und die Arbeit der Pflege insgesamt schlecht zu reden. "Das wird der Realität einfach nicht gerecht", betonte Höfert.

Laut Untersuchung der Hamburger Rechtsmediziner weisen viele ältere, pflegebedürftige Menschen einen teilweise miserablen Pflege- und Gesundheitszustand auf (wir berichteten). 15,4 Prozent der 8518 untersuchten Toten im norddeutschen Raum hatten der Erhebung zufolge Wundgeschwüre, davon 3,3 Prozent schwerste. Viele waren mangelernährt.

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