Plädoyer für ein DMP Psoriasis

Selbsthilfegemeinschaft kritisiert schlechte Versorgung von Psoriatikern und sieht dringend Handlungsbedarf.

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KÖLN. Die Selbsthilfegemeinschaft Haut setzt sich für die Schaffung eines Disease-Management-Programmes für Psoriasis ein. Ein solches Behandlungsprogramm könnte zu einer erheblichen Verbesserung der Versorgung führen, sagte die Vorsitzende der Selbsthilfeorganisation Christine Schüller bei einem Symposium für akut und chronisch Hauterkrankte.

"Wir brauchen eine strukturierte Versorgung der Schuppenflechte", betonte Schüller. Das Krankheitsbild sei extrem komplex, befalle häufig auch die Gelenke und gehe mit Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen einher. Deshalb sei eine differenzierte Therapie notwendig, die oft über verschiedene medizinische Fachgrenzen hinweg gehe. In der Praxis gelinge das aber leider noch viel zu selten, beklagte sie. Die Folge: Viele Psoriatiker sind schlecht versorgt.

Bei Patienten mit Psoriasis oder anderen Hauterkrankungen seien die damit verbundenen auffälligen Hauterscheinungen sehr belastend und führten zum Teil dazu, dass die Erkrankten den Kontakt mit anderen Menschen meiden und sich zunehmend zurückziehen, berichtete Schüller. "Wir wenden uns deswegen gemeinsam mit Hautärzten an die Öffentlichkeit, um über die Erkrankung aufzuklären und für eine bessere medizinische Versorgung zu werben."

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betonte die wichtige Rolle der Selbsthilfe. "Menschen mit Hauterkrankungen brauchen neben einer guten medizinischen Behandlung häufig weitergehende Unterstützung", sagte er. Sie litten in der Regel nicht nur unter den körperlichen Folgen der Erkrankung, sondern seien oft auch seelisch belastet. Hier könne die Selbsthilfe eine große Stütze für Betroffene sein, so Gröhe. (iss)

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