Krankenkassen

Preisvergleich nur mit Schikanen

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BERLIN. Der GKV-Spitzenverband will den Versicherten die Suche nach der günstigsten Krankenkasse offenbar nicht leichter machen, als unbedingt erforderlich. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Verwaltungsbeirat des Verbandes hervor, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Mit dem im Juni vom Bundestag verabschiedeten und im Juli vom Bundesrat gebilligten Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der GKV (GKV-FQWG) wurden die Hinweispflichten der Kassen bei erstmaliger Erhebung eines Zusatzbeitrages oder bei seiner Anhebung erweitert.

Zudem sollen sie ihre Versicherten auf eine Beitragsübersicht des GKV-Spitzenverbandes hinweisen. Aus der Übersicht soll hervorgehen, welche Kasse einen Zusatzbeitrag erhebt und in welcher Höhe. Der Spitzenverband hat diese Übersicht im Internet laufend aktuell zu veröffentlichen (Paragraf 242 Abs. 5 neu SGB V).

Offenbar Minimallösung geplant

Der GKV-Spitzenverband will diese Vorgaben offenbar nur mit einer Minimallösung erfüllen. "Die Liste ist nicht sortierbar nach der Höhe des Zusatzbeitrages und ist wie bisher alphabetisch nach Krankenkassennamen sortiert", heißt es in der Beschlussvorlage.

Demnach müssten sich die Versicherten aus den derzeit noch etwa 130 Kassen, die auf einer siebenseitigen Übersichtder Homepage des GKV-Spitzenverbandes aufgelistet sind, die Kassen ohne Zusatzbeitrag oder die mit dem geringsten Zusatzbeitrag selbst raussuchen.

Zudem ist auf der Liste ein Hinweis geplant, dass Versicherte neben dem Preis auch auf Leistungen und Service der Kassen achten soll.

Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes sollte am Donnerstag über die Art der Veröffentlichung beraten. (af/chb)

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Dr. Thomas Georg Schätzler 05.09.201409:27 Uhr

GKV-Spitzenverband SpiBu "beamt" sich in die Steinzeit?

Im EDV-Zeitalter von Tablet-PC''s, App''s, Smartphones, Internet und Telemedizin mit dem Satz, "die Liste ist nicht sortierbar nach der Höhe des Zusatzbeitrages und ist wie bisher alphabetisch nach Krankenkassennamen sortiert" in einer Beschlussvorlage sich vollständig zu entblöden, muss man erstmal nachmachen.

Microsoft Excel-Tabellen und -Kalkulationen gab es erstmals 1985 für den Apple McIntosh. Mittlerweile gibt es Excel 2013 für Windows und Excel 2011 für Intel-Macs. Und wer es ganz schlicht haben will, stellt einfach bei den ca. 130 GKV-Krankenkassen-Namen die Zusatz-Beitragssätze an den Zeilenanfang und sortiert dann mit dem Button in der Kopfzeile aufsteigend oder absteigend nach Belieben.

"Button"? Oh, verehrte Damen und Herren vom SpiBu, das ist nicht der Ein/Aus-Knopf am PC oder am Cerebrum, sondern etwas, was mittlerweile mit einer "Mouse" angeklickt wird.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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