Boceprevir

Preisverhandlung geplatzt

AMNOG ohne Happy End: Die Verhandlungen über den Preis des Hepatitis-Mittels Boceprevir sind gescheitert. Jetzt muss die Schiedsstelle ran.

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Hepatitis C: Was darf Boceprevir kosten?

Hepatitis C: Was darf Boceprevir kosten?

© Springer Verlag

BERLIN (cw). Das neuartige Hepatitis-C-Therapeutikum Boceprevir (Victrelis®) von MSD hat es weiterhin schwer mit dem AMNOG-Verfahren.

Wie aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, sind die Preisverhandlungen zwischen Hersteller und GKV-Spitzenverband gescheitert.

Jetzt muss die Schiedsstelle den Erstattungsbetrag festsetzen. Dafür hat sie drei Monate Zeit.

Die Probleme waren jedoch angesichts der erheblichen Divergenz zwischen institutioneller Bewertung des Mittels und der Einschätzung des Herstellers erwartet worden.

Das IQWiG hatte bei seiner Nutzenbewertung vier Subgruppen gebildet und für die beiden größten der vier Subgruppen einen Hinweis auf einen "nicht quantifizierbaren" Zusatznutzen ermittelt.

Schiedsspruch - eine Chance für MSD?

Im März hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) dann die vier Gruppen zu zweien zusammengefasst und in seinem Beschluss dem Mittel bezogen auf beide Gruppen einen Zusatznutzen attestiert, dessen Ausmaß jedoch nicht zu ermessen sei.

Hersteller MSD vertritt dagegen die Auffassung, dass die Elimination des Hepatitis-C-Virus als Heilung anzusehen ist und beansprucht daher für seine Innovation die Anerkennung eines "erheblichen Zusatznutzens".

Möglicherweise bekommt MSD nun via Schiedsspruch einen besseren Preis, als ihn der Spitzenverband zuzugestehen bereits war.

Bei ihrer Entscheidung muss die Schiedsstelle auch die Preise von Victrelis® in anderen europäischen Ländern berücksichtigen.

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