Mitarbeiterführung
Umfrage: Freie Berufe setzen zunehmend auf flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterbildung
Eine Befragung des Bundesverbands Freier Berufe zeigt: Teilzeitangebote sind mittlerweile gängige Praxis. 40 Prozent der Beschäftigten können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen.
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Flexible Arbeitszeitmodelle stehen auch in vielen Arztpraxen hoch im Kurs.
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Berlin. Fast neun von zehn Freiberufler (86,4 Prozent) ermöglichen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Teilzeitoptionen. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage des Bundesverbands Freie Berufe (BFB), die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Befragt wurden dazu rund 1.700 Freiberufler.
Knapp zwei Drittel bieten demnach flexible Pausengestaltung (64 Prozent) und Gleitzeit (62,8 Prozent) an. Für knapp die Hälfte ist die Vier-Tage-Woche (49,3 Prozent) umsetzbar. Arbeitszeitkonten (44,8 Prozent) und die Möglichkeit zu unbezahltem Urlaub (43,9 Prozent) gehören bei vielen zum Angebot, ebenso wie eine flexible Einteilung der täglichen Arbeitszeit (39,8 Prozent).
Praxistaugliche Arbeitszeitmodelle sind Befragten wichtig
Wo es die Tätigkeit erlaubt, setzen Freie Berufe moderne Arbeitszeitmodelle um – selbst in Teams mit starker persönlicher Präsenz und direktem Kontakt zu Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden.
Laut BFB-Befragung sind für modernes Arbeiten folgende Aspekte für die Abläufe im Betrieb besonders wichtig:
- Vor allem wünschen sich die Freiberuflerinnen und Freiberufler mehr medienbruchfreie digitale Prozesse – besonders auch bei Empfängern wie Behörden –, um Abläufe zu erleichtern und zu beschleunigen.
- Ebenso zentral sind praxistaugliche Arbeitszeitmodelle, die den freiberuflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken sowie ihren Beschäftigten mehr Flexibilität ermöglichen.
- Überdies sind für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine verlässliche Kinderbetreuung und weitere Unterstützungsangebote wichtig.
Zentrale Elemente der Mitarbeiterführung
Offene Kommunikation hat bei Freiberuflerinnen und Freiberuflern einen hohen Stellenwert: 93,7 Prozent der Befragten geben an, dass der Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern offen gestaltet wird, 87,3 Prozent bestätigen dies auch für die Kommunikation im Kollegenkreis.
Auch Wertschätzung und Lob sind fest verankert – 83,1 Prozent geben an, dass diese aktiv vermittelt werden. Zudem prägt eine hohe Eigenverantwortung (81,5 Prozent) die Arbeitskultur vieler freiberuflicher Betriebe.
Freiberuflerinnen und Freiberufler motivieren ihre Beschäftigten gezielt zur Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen (77,8 Prozent) und informieren sie über die vielfältigen Angebote (71,5 Prozent).
Die Kosten werden dabei meist vollständig (70,5 Prozent) oder zumindest teilweise übernommen. Auch eine Freistellung für die Weiterbildungszeiten wird häufig (62,8 Prozent) ermöglicht. (kaha)