Psychisch Krank: Kinzigtalern bleibt Klinik oft erspart

BERLIN (af). Die Integrierte Versorgung (IV) verringert die Zahl der Krankenhausaufenthalte von psychisch Erkrankten. Zu diesem Ergebnis kommt der IV-Dienstleister OptiMedis AG.

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Ein Vergleich der Kennzahlen im IV-Modell "Gesundes Kinzigtal" und des Reports Krankenhaus 2011 der Barmer GEK gehe zugunsten des Modellprojekts in Baden-Württemberg aus, teilt OptiMedis mit.

Unter Versicherten der Ersatzkasse habe 2010 die Zahl der Krankenhaus-Fälle aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen bei 15,3 je 1000 versicherten Männern gelegen, bei Frauen bei 13,1.

Unter den 31.000 Teilnehmern am Versorgungsmodell der AOK Baden-Württemberg und der landwirtschaftlichen Krankenkasse seien lediglich 12,6 Männer und 10,4 Frauen je 1.000 Versicherten mit diesen Diagnosen in Kliniken eingewiesen worden.

Kranenhauseinweisungen nehmen zu

Im längerfristigen Trend legten die Krankenhauseinweisungen aufgrund psychischer Störungen bei Barmer GEK-Versicherten seit 2005 um rund 22 Prozent zu. Im "Gesunden Kinzigtal" blieben sie dagegen stabil, mit leicht sinkender Tendenz.

Um die Werte vergleichbar zu machen, habe man sie nach dem gleichen Verfahren wie die Kasse standardisiert. OptiMedis-Vorstand Helmut Hildebrandt räumte ein, dass regionale Effekte die Ergebnisse beeinflusst haben könnten.

Rasche Krisenintervention

Ein Vorteil des IV-Modells sei die rasche Krisenintervention. Versicherte mit Diagnosen wie beruflicher Überlastung, Depressionen oder posttraumatischen Störungen erhalten demnach binnen einer Woche einen Termin bei einem der sechs teilnehmenden Psychotherapeuten. Das vermeide, dass die Störung chronisch werde.

Ansonsten müssten Versicherte bei einer Neuaufnahme mit Wartezeiten zwischen drei und zwölf Monaten rechnen. Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an psychischen Störungen, die Krankenhauseinweisungen auslösen, haben Kassen und statistische Landesämter festgestellt.

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