Kommentar

Real- versus Symbolpolitik

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Die Vorschläge der SPD zur Reform der Pflegeversicherung legen ein Manko der Koalitionsvorschläge offen, die heute auf der Tagesordnung von Kanzlerin Angela Merkels Kabinett stehen.

Dort ist viel zu wenig die Rede davon, dass der zunehmende Bedarf an Pflegeleistungen nicht irgendwo in einem abstrakten staatlichen Raum aufläuft, sondern ganz konkret in den Kommunen.

Die meisten davon, immer mehr auch in den alten Ländern, sind finanziell nicht auf Rosen gebettet.

Die SPD hat diesen wunden Punkt erkannt und stellt ihn folgerichtig an den Beginn ihrer Überlegungen zu einer Pflegereform.

Während sich die Freidemokraten an Petitessen wie der Einführung einer wie auch immer gearteten privaten Finanzierungssäule in der Pflegeversicherung abarbeiten, nimmt die SPD den Umbau des Alltages für die erwartete Zunahme von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, sprich an Demenz erkrankten Menschen, in den Blick.

Und sie sagt auch, dass das mit mindestens sechs Milliarden Euro im Jahr die Gesellschaft in Zukunft so viel mehr kostet, dass freiwillig von gut verdienenden, gesunden Menschen eingeforderte private Finanzierungsanteile nur noch wie Symbolpolitik wirken.

Lesen Sie dazu auch: SPD plant höhere Pflege-Beiträge

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

10-Jahres-Bilanz

Verdienst in Gesundheit und Pflege steigt deutlich

DGIM-Kongress 2025

Gesund im Beruf? Warum das Pflege und Ärzten zunehmend schwerfällt

Kommentare
Dr. Bernhard reiß 28.03.201216:32 Uhr

Weltanschauungen

Die SPD möche den Bürgern mehr Geld wegnehmen, die anderen wollen es ihnen lassen,sie sollen sich selbst kümern.Beide haben das Problem, daß ihnen die Finanzierung beim nächsten Abschwung um die Ohren fliegt. Steuern und Abgaben zahlen nur die, die auch steuerpflichtige Einkommen erzielen. Egal ob gesund oder krank. Und sehr viele zahlen keine oder sehr wenig davon, haben aber auch nichts übrig um es zurückzulegen. Die stets jammerndes Kommunen werden auf dem Problem sitzen bleiben. Das scheint mir realer und ist eher ein Symbol dafür, daß man ein System nicht ungestraft 30 Jahre gegen die Wand fahren kann. Irgendwann werden sogar die schönsten Sozialromatikträume von der Realität eingeholt.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Von Erythema migrans bis Post-Borreliose

Fallstricke bei der Diagnostik und Behandlung von Borreliose

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung