Weltgesundheitstag

Deutsche Alzheimer Gesellschaft fordert Recht auf frühzeitige Demenz-Diagnose

Deutsche Alzheimer-Gesellschaft: Nur wer Klarheit über eine Demenzdiagnose hat, kann sein Leben weiter gestalten.

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Berlin. Menschen mit Demenz haben Anspruch auf eine rechtzeitige und genaue Diagnose ihrer Erkrankung. Das fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April. Bislang erhält nach Angaben der Gesellschaft nur jeder zweite Betroffene überhaupt eine Demenzdiagnose. Weltweit liege die Zahl sogar bei 75 Prozent. Vor allem in ärmeren Ländern sei der Anteil der Menschen, bei denen keine Diagnose gestellt werde, deutlich höher. Aber auch in Deutschland würde nur in 50 Prozent der Fälle eine Diagnose gestellt und das häufig erst in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium.

Dafür gibt es laut DAlzG mehrere Gründe. So vermieden manche Betroffene den Gang zum Arzt, in anderen Fällen würden Angehörige die Anzeichen einer Demenz lange ignorieren. Vor allem bei jüngeren Erkrankten dauere es häufig lange, bis die richtige Diagnose gestellt werde. Aber auch Ärztinnen und Ärzte würden sich manchmal scheuen, ihre Patienten auf eine mögliche Demenz hinzuweisen, da es bislang keine Möglichkeit gebe die Erkrankung zu stoppen.

Eine frühzeitige Diagnose sei dennoch wichtig, so die Alzheimergesellschaft. Denn dadurch könnten andere Ursachen für demenzielle Symptome – wie Nebenwirkungen von Medikamenten, Depressionen oder Vitaminmangel – rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Zudem gebe eine frühe Diagnose den Betroffenen die Chance, Entscheidungen für ihr weiteres Leben selbstbestimmt zu treffen. Allerdings müsse auch respektiert werden, wenn Betroffene nicht mit der Demenz-Diagnose konfrontiert werden möchten, heißt es. (chb)

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