Regierung lobt Mamma-Screening als "Goldstandard"

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BERLIN (fst). Die Bundesregierung bekennt sich ausdrücklich zum flächendeckenden Mammografie-Screening in Deutschland.

Das Mammografie-Screening sei "derzeit Goldstandard in der Brustkrebsfrüherkennung", heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen im Bundestag. Die Effektivität des Screenings, die Brustkrebssterblichkeit bei Frauen im Alter zwischen 50 bis 69 Jahren zu senken, sei "durch sechs randomisierte Studien nachgewiesen".

Skeptisch zeigt sich die Regierung mit Blick auf Ergebnisse der Versorgungsstudie des Nordic Cochrane Centres in Dänemark. Dort habe das Screening binnen einer Dekade keine positiven Effekte gezeigt.

Allerdings warnt das Gesundheitsministerium, eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf Gesundheitssysteme anderer Länder sei "nur eingeschränkt möglich". Die Wirksamkeit des deutschen Programms - die Frage also, ob die Mortalität tatsächlich sinkt -soll in einer Studie untersucht werden, die im kommenden Jahr startet.

Kritisch bewertet die Regierung das sogenannte "graue" Screening, bei dem nicht klar ist, ob es sich tatsächlich um eine kurative Untersuchung handelt. Die Zahl der kurativen Mammografien, in denen die "grauen" Screenings enthalten sind, sei seit 2005 leicht gesunken, "jedoch nicht in dem Maße wie erwartet", moniert die Regierung.

"Graues" Screening sei ein rechtlich "unzulässiges Vorgehen, zumal in diesen Fällen keine medizinische Indikation vorliegt.

Die Teilnahmerate am Screening beträgt zur Zeit bundesweit 54 Prozent, die Gesamtkosten für die GKV beliefen sich 2008 auf 155 Millionen Euro.

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