Klinikmanagement

SARS-CoV-2 erhöht Sorge vor Kostenexplosion in Kliniken

Die Verbreitung des Coronavirus schürt bei Krankenhäusern die Sorge vor einer Kostenexplosion, die Beschaffungspreise seien massiv gestiegen.

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Berlin. Die Coronakrise lässt die Kosten für Schutzausrüstung explodieren. Darauf hat der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) hingewiesen.

Politik und Krankenkassen seien aufgefordert, eine „pragmatische Lösung“ für die Krankenhäuser zu finden. Denkbar wäre die Bezahlung von zusätzlichen Leistungen durch die Kassen, so wie das schon während der EHEC-Krise 2013 der Fall gewesen sei. Aktuell sei der Verbrauch von Atemschutzmasken und Schutzbrillen auf mehr als 600 Prozent des Verbrauchs vor der Corona-Epidemie gestiegen. Bei Handschuhen sei der Verbrauch auf 150 Prozent gestiegen.

Hersteller und Großhändler hätten die Preise deutlich angehoben, betont der DEKV. Die Kosten für Schutzkittel hätten sich im Großhandel verdoppelt, die für Atemschutzmasken verfünfzehnfacht und für OP-Mundschutz um den Faktor 19 gestiegen. Die Politik müsse handeln, fordert der DEKV.

Hochgerechnet auf die Mitglieder des Verbands ergäben sich monatliche Mehrkosten von 1,1 Millionen Euro. Gleichzeitig brächen den Krankenhäusern Einnahmen weg, da Patienten geplante Operationen aus Angst vor Ansteckung absagten.

Das Gesundheitsministerium hatte am Mittwochabend angekündigt, in die Beschaffung von Schutzausrüstung einzusteigen. Dabei wolle man sich der Expertise des Verteidigungsministeriums bedienen. RKI-Präsident Lothar H. Wieler berichtete am Freitag über den Aufbau von Produktionskapazitäten in Deutschland. So habe ein Matratzenhersteller begonnen, Produktionsanlagen auf die Herstellung von Schutzausrüstung umzustellen. (af)

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