Sachsen: Adressrecherche treibt Kosten fürs Mammascreening hoch

DRESDEN (tt). Die Kassen in Sachsen fürchten hohe Kostensteigerungen bei Mammografie-Untersuchungen. Nachdem im Jahr 2009 noch 60.000 Euro für die Beschaffung von Adressdaten ausgegeben wurden, sollen es 2011 schon 225.000 Euro sein, teilen AOK, vdek, IKK und die BKK Sachsen mit.

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Die Kassen fordern, dass die Adressdaten wie zum Beispiel in Thüringen und Sachsen-Anhalt von den Meldeämtern kostenlos zur Verfügung gestellt werden: "Es ist nicht zumutbar, dass mit einer gesetzlich verankerten Leistung so zusätzliche Geschäfte gemacht werden."

2009 übernahm in Sachsen das Kommunale Kernmelderegister die Zuständigkeit für die Datenlieferung. Dieses legte nun rückwirkend für 2010 die Gebühren pro Abfrage auf 6,6 Cent fest.

Zuvor waren die kommunalen Meldeämter zuständig, sie verlangten 2,5 Cent je Adresse. Bei dem für dieses Jahr angekündigten Höchstwert von 16 Cent pro Abfrage würden die Kosten im Vergleich zu 2010 nochmals um 225.000 Euro steigen, so die Berechnung der Kassen.

Seit 2007 haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Anspruch auf kostenlose Mammografie-Untersuchungen, das sind rund 600.000 Personen.

Nach Auffassung der Kassen haben die teilnehmenden rund 300.000 Frauen mit ihrem Versicherungsbeitrag die gesetzlich verankerte Vorsorgemöglichkeit bereits bezahlt.

"Gelder, die die Kassen sonst für Präventionsleistungen ihren Versicherten zur Verfügung stellen, werden bei dieser geplanten Verfahrensweise aber dem Verwaltungshaushalt des Freistaats zugeführt", hieß es.

Die Kassen fordern daher, wenigstens das bisherige Preisniveau von maximal 2,5 Cent beizubehalten.

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