Kommentar zur Hornhautspende

Sinnvolle Investition

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

So einfach kann es sein: Der Berliner Klinikriese Vivantes setzt in Kooperation mit der Uniklinik Charité eine Koordinatorin für Gewebespenden ein, und die Zahl der Hornhautspenden vervielfacht sich innerhalb kürzester Zeit deutlich.

Das hat Vorteile für alle Beteiligten. Die Gewebebank der Charité wird besser bestückt. Deutlich mehr Patienten erhalten Hornhautspenden, so dass ihre Erblindung aufgehalten wird.

Auch Vivantes profitiert vom Einsatz der Koordinatorin. Sie entlastet die Stationen von einer Aufgabe, die kein Arzt gern "mal eben schnell" nebenbei erledigt. Angehörigengespräche nach dem Tod eines Patienten, der als Gewebespender in Frage kommt, erfordern Zeit und mentale Vorbereitung.

Im oft hektischen Stationsalltag in deutschen Kliniken kommt diese ethisch anspruchsvolle Aufgabe daher oft zu kurz. Zudem ist die Hemmschwelle für diese Gespräche umso höher, je seltener Ärzte und Pflegekräfte sie führen.

Der Einsatz einer spezialisierten Mitarbeiterin ist daher sinnvoll und effektiv. Volkswirtschaftlich rechnet sich diese Personalkosten-Investition. Wenn sie zumindest in größeren Krankenhäusern Schule macht, könnten noch mehr Patienten vor der Erblindung bewahrt werden. Denn der Bedarf an Hornhautspenden ist riesig.

Lesen Sie dazu auch: Vivantes und Charité: Hornhautspende - ein Berliner Erfolgsmodell

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Transplantationsmedizin

Ein Jahr Organspende-Register – und viel Luft nach oben

Schutz vor Leukämien

Blutspenden fördert wohl klonale Hämatopoese

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung