Baden-Württemberg

Sorgt der Kardiologie-Vertrag für bessere Versorgung?

Patienten in den Selektivverträgen von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK werden besser versorgt als im Kollektivvertrag, sagen die Vertragspartner.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Die Vertragspartner im Facharztprogramm für Herzpatienten in Baden-Württemberg sehen Belege, dass die Patienten im Selektivvertrag besser versorgt werden als in der Regelversorgung.

Am Facharztvertrag Kardiologie sind einerseits AOK Baden-Württemberg und die Bosch BKK beteiligt, andererseits Medi Baden-Württemberg, Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) und der Berufsverband niedergelassener fachärztlich tätiger Internisten (BNFI).

Die Vertragspartner verweisen auf Ergebnisse des QUIK-Programms (Qualitätssicherung Invasive Kardiologie). Im Rahmen dieses Programms wird jährlich ein Qualitätsbericht vorgestellt.

Im Bericht für 2012 seien erstmals auch Zahlen aus dem Kardiologie-Vertrag enthalten. Danach sei beispielsweise die Strahlendosis, der Patienten bei invasiven Eingriffen am Herzen ausgesetzt sind, gesunken.

Die Strahlendosis könne als "Messzahl für die Qualität der Herzkatheteruntersuchung" gewertet werden, sagte Dr. Winfried Haerer, Geschäftsführer der mit der Vertragsabwicklung betrauten BNK-Service GmbH.

Komplikationsrate bei PCI um die Hälfte niedriger

Als einen weiteren Beleg für die hohe Behandlungsqualität im Vertrag wird die Komplikationsrate bei der Percutanen coronaren Intervention (PCI) angeführt. Sie beträgt im Facharztprogramm ein Prozent, in der Regelversorgung 2,3 Prozent, heißt es.

Nach Angaben von Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner ist die Behandlungsqualität auch Ergebnis der speziellen Vergütungssystematik im Vertrag. Denn diese gebe Anreize für "eine bessere Vergütung bei leitliniengerechter Diagnostik und Therapie".

Davon profitierten insbesondere schwerkranke und chronisch kranke Patienten im Facharztpropramm.

Im zweiten Quartal dieses Jahres waren rund 150.000 Versicherte von AOK und Bosch BKK im Facharztprogramm der beiden Kassen eingeschrieben.

Verträge nach Paragraf 73c SGB V gibt es neben Kardiologie auch für Gastroenterologie, Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (PNP) sowie für Orthopädie. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!