Spahn droht Kassen mit Spargesetz

Kassenabschlag verringern und das AMNOG reformieren: Die Vorschläge des Unionspolitikers Jens Spahn hatten die Krankenkassen auf die Barrikaden gebracht. Jetzt schießt Spahn zurück - und droht mit einem "Kassenspargesetz".

Veröffentlicht:
Spahn: Geschenk an die Kassen?

Spahn: Geschenk an die Kassen?

© Stephan Baumann

BERLIN (af/sun). Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion Jens Spahn und die AOK beharken sich weiter.

In einem Brief an den geschäftsführenden Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, droht Spahn damit, ein Gesetzgebungsverfahren einzuleiten, mit dem Ziel, die Verwaltungskosten der Kassen dauerhaft einzufrieren.

Das Schreiben, das auch an die Chefin des GKV-Spitzenverbandes und die Vorsitzenden der Kassenverbände ging, liegt der "Ärzte Zeitung" vor.

Das GKV-Finanzierungsgesetz hatte von den Kassen lediglich verlangt, die Kosten 2011 und 2012 auf dem Stand von 2010 zu halten.

Wahlgeschenke

Deh hatte vor kurzem eine Forderung der Unionsfraktion nach einer Absenkung des Apothekenabschlages ab 2013 öffentlich als mögliches Wahlgeschenk bezeichnet.

Spahn weist in dem Brief nun darauf hin, dass das Spargesetz Ende 2012 auslaufe. Deshalb könne der auf 2,05 Euro angehobene Apothekenrabatt wieder auf den vorherigen Stand von 1,75 Euro abgesenkt werden.

"Wenn Ihre Äußerung (...) so zu verstehen ist, dass Sie das Wegfallen der Begrenzung der Entwicklung der Verwaltungskosten (...) ab dem Jahr 2013 als ‚Geschenk an die Kassen‘ verstehen, das eigentlich nicht nötig wäre, sind wir gerne bereit, dies gesetzgeberisch aufzugreifen", schreibt Spahn nun an Uwe Deh.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau