Op-Vergütung

Spahn gegen Leistungsbezug

Der Skandal von Göttingen und zu viele Operationen - beide könnten eine gemeinsame Ursache haben: leistungsbezogene Chefarztgehälter. Nun formiert sich der Widerstand gegen diese Praxis.

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BERLIN (dpa/nös). Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn hat sich für ein politisches Vorgehen gegen überflüssige Operationen ausgesprochen.

Zuvor hatten die AOK Rheinland/Hamburg und der GKV-Spitzenverband erneut eine Diskussion über ein Zertifikatesystem für Mehrleistungen in Kliniken angestoßen.

Es könne nicht sein, dass Ärzte desto mehr Geld erhielten, je häufiger sie operierten, sagte Spahn am Montag im ARD-Morgenmagazin. Das sei ein falsches Anreizsystem.

Daher sollte die "Politik tatsächlich darüber nachdenken, solche Vergütungssysteme zu regulieren oder gar ganz zu verbieten", sagte gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion.

Die AOK und der Spitzenverband der Krankenkassen haben vorgeschlagen, die Zahl überflüssiger Operationen mit Hilfe eines Zertifikate-Systems wie beim Emissionshandel zu verringern.

Kliniken müssten dabei für Mehrleistungen über die zugeteilten Zertifikate hinaus solche Berechtigungen von anderen Kliniken zukaufen, die ihre Leistungsmenge nicht ausschöpfen.

Auch im Fall des Göttinger Transplantationsskandals wird die leistungsabhängige Vergütung der verdächtigen Ärzte als eine mögliche Motivation für die Manipulation der Wartelisten ins Spiel gebracht.

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