Dank der Zuschüsse bei den Eigenanteilen

Statistikamt: Hilfe zur Pflege stark rückläufig

Die Sozialhilfeträger haben 2022 weniger Geld ausgegeben – vor allem der Rückgang bei der Hilfe zur Pflege macht sich bemerkbar. Das Statistische Bundesamt macht dafür einen Grund aus.

Veröffentlicht:

Berlin/Wiesbaden. Die Sozialhilfeträger in Deutschland haben vergangenes Jahr weniger Geld für Leistungen nach SGB XII ausgegeben. Laut Statistischem Bundesamt gaben die Stellen 14,9 Milliarden Euro netto für Sozialhilfeleistungen aus. Damit seien die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent gesunken, teilte die Statistikbehörde am Dienstag in Wiesbaden mit.

Die leicht rückläufige Entwicklung sei vor allem auf einen „deutlichen“ Rückgang der Ausgaben für Hilfe zur Pflege um 26 Prozent im Vergleich zu 2021 zurückzuführen. Grund für diesen Rückgang sei die noch von der GroKo beschlossene Pflegereform zum 1. Januar 2022.

Heimkosten: Eigenanteile stark gestiegen

Demnach werden die Kosten für vollstationäre Pflege je nach bisheriger Verweildauer im Heim mit monatlichen Zuschlägen von bis zu 70 Prozent des Eigenanteils aus der sozialen Pflegeversicherung bezuschusst. Mit der jüngsten Pflegereform der Ampel wurden die Zuschüsse bei den pflegebedingten Eigenanteilen nochmals erhöht.

Die Eigenanteile hatten zuletzt Rekordniveau erreicht. Wer im Altenheim lebt, muss mittlerweile im Schnitt mehr als 2.500 Euro dazu bezahlen. In Deutschland werden etwa 750.000 Menschen in Pflegeheimen betreut.

PKV-Chef: Katastrophenszenarien fehl am Platz

PKV-Verbandsdirektor Dr. Florian Reuther nannte die Zahlen Beleg dafür, dass die gesetzliche Pflegeversicherung weiterhin erfolgreich ihren sozialpolitischen Auftrag erfülle und Pflegebedürftige vor Hilfebedürftigkeit schütze.

„Diese Fakten widerlegen all jene, die immer neue Katastrophenszenarien der Pflegeversicherung als angeblicher Armutsfalle zeichnen – und damit den Ruf nach einer Pflegevollversicherung begründen“, sagte Reuther. Seit ihrer Gründung bleibe die Sozialhilfequote in Pflegeheimen unter einem Drittel, mit zuletzt sinkender Tendenz, so der PKV-Chef. (hom)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kognitive Funktionen bei Gewichtsabnahme

Adipositas: Gewichtsverlust könnte das Gehirn verjüngen

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“