Saarland

Storm verlangt Pflegekonsens

Der saarländische Sozialminister Andreas Storm sieht dringend Handlungsbedarf in der Pflege.

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SAARBRÜCKEN. Der Bundestag muss nach Auffassung des saarländischen Sozialministers Andreas Storm gleich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode einen neuen Pflegekonsens suchen.

Konkret forderte der CDU-Politiker und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, den Pflegebedürftigkeitsbegriff vom jetzigen dreistufigen Schema in ein fünfstufiges System zu überführen und die Demenz besser zu berücksichtigen.

Außerdem sei ein neues Pflegeberufsgesetz mit einer größeren Durchlässigkeit zwischen Kranken- und Altenpflegeausbildung notwendig, sagte Storm in Saarbrücken. Gleichzeitig setzte er sich aber vehement für die dreijährige Ausbildung ein.

"Wir müssen auf eine qualitativ hochwertige Pflege achten", hielt Storm den Befürwortern einer verkürzten Ausbildung von Umschülern entgegen.

Denkbar sei allerdings, Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes einen Teil der dort erworbenen Qualifikationen zeitlich anzurechnen, wenn klar definierte Anforderungen erfüllt seien.

"Eine klare Absage" erteilte der Minister den Plänen der EU, für eine Pflegeausbildung mindestens zwölf Schuljahre vorauszusetzen. Für den Einstieg dürfe man nicht solche Hürden aufbauen und damit eine große Gruppe von Interessenten ausschließen, erklärte Storm.

Andererseits brauche man Entwicklungsperspektiven für die Pfleger. Dazu zählten berufsbegleitende Studiengänge und andere duale Ansätze.

Um dem steigenden Pflegebedarf gerecht zu werden, will Storm im Saarland mit einem Generationendialog auf kommunaler Ebene Netzwerkstrukturen ausbauen.

Für eine "sorgende Gemeinschaft" sei das ehrenamtliche Engagement wichtig und müsse auch durch finanzielle Anreize gefördert werden. Sicher, so Storm, werde aber auch bald wieder eine Diskussion über den Beitragssatz in der Pflegeversicherung kommen. (kud)

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