Bayern

Streit um ambulante Notfallversorgung

Ärger in Bayern: Müssen niedergelassene Ärzte im Rahmen der Notfallversorgung künftig die Kliniken subventionieren?

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MÜNCHEN. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hat der Auffassung der KV Bayerns (KVB) heftig widersprochen, wonach das neue Krankenhausstrukturgesetz dazu führt, dass künftig die niedergelassenen Ärzte im Rahmen der Notfallversorgung die Kliniken subventionieren.

Solche Äußerung hätten mit der Realität nichts zu tun, erklärte BKG-Vorsitzender Franz Stumpf bei der Mitgliederversammlung seiner Organisation in München. Tatsache sei, dass die Krankenhäuser einen erheblichen Teil der ambulanten Notfallversorgung leisteten.

Bei allen Vereinbarungen über die Vergütung dieser Leistungen seien die Krankenhäuser jedoch ausgeschlossen und eine gleichwertige Vergütung im Vergleich zu den niedergelassenen Ärzten werde den Kliniken verweigert, sagte Stumpf.

Wenn man den Krankenhäusern also künftig ein Mitspracherecht bei den Regeln für die ambulante Notfallversorgung einräumt und die Vergütung sich dann am Schweregrad der Fälle orientiert, sei das ein längst überfälliger Schritt zu mehr Gerechtigkeit, erklärte der BKG-Vorsitzende.

Die Krankenhausgesellschaft unterstütze Bereitschaftsdienstpraxen an Kliniken, die allerdings auch von den niedergelassenen Ärzten besetzt werden müssten. "Je geringer deren Einsatz ist, desto mehr wird der Anteil der Krankenhausärzte manifestiert, in einem Bereich, für den Kliniken nicht zuständig sind", sagte Stumpf.

Das Krankenhausstrukturgesetz, das Anfang 2016 in Kraft tritt, bewertete Stumpf verhalten positiv. Das Gesetz sei kein Spargesetz und trage dazu bei, die finanziellen Rahmenbedingungen der Kliniken zu verbessern. Für ein endgültiges Urteil sei es aber noch zu früh, da wesentliche Teile des Gesetzes noch von den Spitzenverbänden ausgehandelt werden müssen.

Auch gegen eine Qualitätsdiskussion sei nichts einzuwenden. Wenn die Regeln methodisch sauber und objektiv erarbeitet würden, hätten die Krankenhäuser in Bayern nichts zu befürchten, erklärte Stumpf. (sto)

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