Baden-Württemberg

Stroke Unit: Land beendet Klinik-Rivalität

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STUTTGART. Nach jahrelangem Tauziehen hat Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) die Schlaganfallversorgung im Landkreis Göppingen neu geordnet. Er entschied, dass das private Klinikum Christophsbad als regionale Schlaganfalleinheit bestimmt wird.

Bisher haben das kommunale Alb-Fils-Klinikum und die Klinik Christophsbad gemeinsam eine kooperierende Stroke Unit betrieben. De facto entschieden Notärzte oder Rettungsassistenten, in welches Haus ein Akutpatient transportiert wurde. Diese "Zwei-Pforten-Lösung" sorgte für Zwist: Beide Häuser hatten konkurrierende Anträge gestellt, als alleiniger Versorger von Schlaganfallpatienten im Kreis ausgewiesen zu werden.

Der Entscheidung, die Lucha nach einer Sitzung des Landeskrankenhausausschusses bekannt gab, seien "intensive Moderationsbemühungen" vorausgegangen – die erfolglos blieben. Das Land schaltete daher Professor Darius Günther Nabavi vom Vivantes Klinikum in Neukölln als Gutachter ein – den Vorsitzenden der Stroke-Unit-Kommission der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Die Entscheidung für Christophsbad sei getroffen worden, weil die Klinik mit ihrer neurologischen Fachabteilung "noch besser aufgestellt" sei als die kommunale Klinik, hieß es. Die Entscheidung gilt für zwei Jahre.

Der Gutachter skizzierte nach Darstellung des Ministeriums eine "Ideallösung" für die Schlaganfallversorgung als zweiten Reformschritt: Die neurologische Abteilung mit Stroke Unit sollte in ein Krankenhaus eingebettet sein, das somatische Fachdisziplinen vorhält und eine interdisziplinäre Notaufnahme betreibt.

Im Februar erst hat das Land die Vorgaben im Krankenhausplan verschärft: Im Südwesten gilt ein Dreistufen-Konzept aus 21 lokalen, 14 regionalen und elf überregionalen Schlaganfalleinheiten. "Ausnahmslos" sollen Patienten mit Verdacht auf akuten Schlaganfall nur noch in die nächstgelegene zertifizierte Stroke Unit eingewiesen werden. (fst)

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