Ergebnisse einer Umfrage in vier EU-Ländern

Studie: Ansehen von Ärztinnen und Ärzten ist ungebrochen hoch

Die Arbeit von Angehörigen der Heilberufe wird in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien teils unterschiedlich bewertet. Einmütig ist die dabei herausgehobene Wertschätzung von Ärztinnen und Ärzten.

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Für eine Umfrage ist das Ansehen verschiedener Berufsgruppen im Gesundheitswesen in vier Ländern ermittelt worden.

Für eine Umfrage ist das Ansehen verschiedener Berufsgruppen im Gesundheitswesen in vier Ländern ermittelt worden.

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Paris. 84 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien fühlen sich in ihrem beruflichen Leben gut angesehen. Anders ist die Situation bei anderen Heilberufen, heißt es in einer europaweiten Umfrage, die im Auftrag der französischen Pflegeheim-Gruppe Clariane (Korian in Deutschland) in den vier größten EU-Ländern vom Meinungsforschungsinstitut IPSOS vorgenommen wurde.

In diesen vier Ländern wurden im Februar dieses Jahres 1.600 Heilberufler, darunter 400 Ärztinnen und Ärzte, 400 (Fach-)Pflegekräfte sowie 800 Mitglieder anderen Heilberufe zu ihrem subjektiv wahrgenommenen Ansehen in der Gesellschaft befragt. Insgesamt genießen nach eigenen Angaben 73 Prozent der Ärzte in Italien sowie auch Angehörige anderer Heilberufe eine hohe Wertschätzung in der Gesellschaft, gefolgt von ihren deutschen (69 Prozent) und spanischen Kollegen (65 Prozent). Das Schlusslicht bildet Frankreich mit 59 Prozent. Im Gegenteil dazu hat in den vier Länder jede zweite Pflegekraft den Eindruck, wenig oder gar nicht in ihrer Arbeit wahrgenommen zu werden – es ist der niedrigste Wert unter allen befragten Berufsgruppen.

Ärzte sehen sich von Medien und Politikern als wenig wertgeschätzt an

92 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzten, von denen jeweils die Hälfte ambulant oder stationär tätig sind, fühlen sich von anderen Heilberufsgruppen gut angesehen. 87 Prozent von ihnen haben den Eindruck, dass sie ein gutes Ansehen bei ihren Patienten und Angehörigen genießen. Anders hingegen ist die subjektive Wahrnehmung in den Medien und bei Politikern. Jeder zweite Arzt oder Ärztin sieht sich bei diesen Gruppen als schlecht angesehen an.

Am schlechtesten verstanden und angesehen fühlen sich Pflegekräfte und -helfer. Gemeinsam ist allen befragten Berufsgruppen, dass sich ihr Ansehen in der Gesellschaft in den vergangenen fünf Jahren subjektiv verschlechtert hat. Als Ursache für diese Entwicklung werden der hohe Arbeitsdruck und chronischer Zeitmangel, vor allem aber die steigenden Erwartungen der Patienten angesehen. Diese würden immer häufiger als „Konsumenten“ statt als Patienten reagieren.

Negativ beurteilt wird auch die wachsende Zahl an Onlineforen und Bewertungsportalen. Umgekehrt zeigen sich 43 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte davon überzeugt, dass immer mehr Patienten der Ärzte- und Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bewusst wird und ihre Arbeit in der Folge mit mehr Wertschätzung wahrgenommen wird als früher.

69 Prozent der Ärzte würden jungen Menschen ihren Beruf empfehlen

Grundsätzlich zeigen sich aber 79 Prozent aller Beschäftigten im Gesundheitswesen grundsätzlich zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitsplatz. Dabei ist dieser Wert unter Ärztinnen und Ärzten mit 86 Prozent deutlich höher als der nicht-ärztlicher Berufsgruppen mit rund 75 Prozent.

Das spiegelt sich auch in der Empfehlung, die sie jungen Menschen mit Blick auf die Berufswahl geben: 69 Prozent der Mediziner würden jungen Menschen nahelegen, diesen Beruf zu ergreifen, 31 Prozent würden davon abraten. Unter Pflegekräften verschiedener Qualifikationen liegt dieser Wert der „Weiterempfehlung“ nur bei rund 50 Prozent.

Von den Beschäftigten, die darüber nachdenken, ihren Beruf zu wechseln, erwägt in den vier Ländern jeder Vierte, das Gesundheitswesen ganz zu verlassen. In Spanien denken 18 Prozent der potenziellen Berufswechsler über diesen Schritt nach. Anteilig höher ist diese Quote in Italien (22 Prozent), Deutschland (27 Prozent) und in Frankreich (33 Prozent). (DDB)

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