Americas Health Corps

USA wollen 500.000 Mediziner für Lateinamerika und Karibik ausbilden

Lateinamerika und die Karibik wurden von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen: 40 Prozent aller Toten weltweit wurden dort registriert, obwohl nur acht Prozent der Weltbevölkerung dort leben. Mit mehr Personal soll die Region nun fit für künftige Gesundheitskrisen gemacht werden.

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US-Präsident Joe Biden bei der Eröffnungszeremonie des IX. Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles.

US-Präsident Joe Biden bei der Eröffnungszeremonie des IX. Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles.

© Evan Vucci/AP/dpa

Los Angeles. Angesichts der verheerenden Folgen der Corona-Pandemie hat die US-Regierung eine Gesundheitsinitiative für Lateinamerika und die Karibik angekündigt. Für das neu gegründete Americas Health Corps (Amerikanisches Gesundheitskorps) sollen gemeinsam mit der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) in den kommenden fünf Jahren rund 500.000 Ärzte, Pfleger und Wissenschaftler ausgebildet werden, wie die US-Regierung am Mittwoch kurz vor Beginn des IX. Gipfels der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles mitteilte.

„Ohne Gesundheitspersonal gibt es kein belastbares Gesundheitssystem, keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung und keine Vorbereitung auf Pandemien“, sagte PAHO-Direktorin Carissa Etienne. Nach Einschätzung der Organisation fehlen in der Region rund 600.000 Ärzte, Pfleger und Medizintechniker.

Viele Mängel in den Gesundheitssystemen

Lateinamerika und die Karibik hat die Corona-Pandemie besonders hart getroffen: Mit über 2,7 Millionen Toten wurden in der Region 40 Prozent aller Opfer weltweit registriert, obwohl nur acht Prozent der Weltbevölkerung dort leben. „Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass wir die seit langem bestehenden Mängel in unseren Gesundheitssystemen nicht länger ignorieren können“, sagte der Direktor der PAHO-Abteilung für Gesundheitssysteme, James Fitzgerald.

Nach einem diplomatischen Tauziehen um die Teilnehmerliste eröffnete US-Präsident Joe Biden am Mittwochnachmittag (Ortszeit) das IX. Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Los Angeles. Bis zum Freitag wollen die Vertreter aus 31 Staaten aus Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik nun über die drängenden Themen der Region wie Migration, wirtschaftlicher Aufbau nach der Corona-Pandemie, Gesundheitsversorgung, Lebensmittelsicherheit und Klimawandel beraten. Es ist der erste Amerika-Gipfel in den USA seit dem ersten Treffen in diesem Format 1994 in Miami.

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Biden will das Treffen dazu nutzen, den Beziehungen zwischen Nord-, Mittel- und Südamerika einen neuen Impuls zu geben. Sein Vorgänger Donald Trump interessierte sich weniger für die Nachbarn im Süden. Auf dem Gipfel sollen eine Reihe von Initiativen zu Migration, Energie und Klimawandel angestoßen werden.

So will Biden bei der Eröffnung des Gipfels eine „Amerikanische Partnerschaft für wirtschaftlichen Wohlstand“ ankündigen. Durch eine Stärkung der Lieferketten, Investitionen und die Schaffung von Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien soll die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie vorangetrieben werden. (dpa)

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