Situation der Pflegebedürftigen

Umfrage: Hohe Bereitschaft zur Pflege von Angehörigen

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Berlin. Eine große Mehrheit der Bevölkerung sieht die künftige Situation der Pflegebedürftigen in Deutschland pessimistisch. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (RND, Samstag).

Zugleich gaben 59 Prozent der Bundesbürger, die zurzeit keinen Angehörigen pflegen, an, sie könnten sich dies grundsätzlich vorstellen. Für 38 Prozent kommt das hingegen nicht in Frage. Die höchste Zustimmungsrate (65 Prozent) besteht bei den 18- bis 29-Jährigen, die niedrigste bei den 45- bis 59-Jährigen (53 Prozent).

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71 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich die Versorgung von Pflegebedürftigen verschlechtern wird. Nur fünf Prozent gehen davon aus, dass sich die Lage verbessert. 21 Prozent erwarten keine wesentliche Veränderung. Besonders pessimistisch sind die Einschätzungen in dieser Frage bei den 45- bis 59-Jährigen (80 Prozent), denjenigen, die selbst einen Angehörigen pflegen (82 Prozent) und den AfD-Anhängern (83 Prozent).

Pflege zu Hause als besser bewertet

Eine knappe Mehrheit (53 Prozent) in der Bevölkerung glaubt, dass künftig mehr Menschen als heute in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden. 29 Prozent sehen eine Veränderung zugunsten der Pflege zu Hause. 13 Prozent erwarten keine Änderung gegenüber heute.

Gleichzeitig glaubt aber nur ein Fünftel der Befragten (22 Prozent), dass langfristig Pflegebedürftige in einer Pflegeeinrichtung besser versorgt sind als zu Hause. Doppelt so viele (45 Prozent) gehen davon aus, dass Pflegebedürftige zu Hause besser aufgehoben sind. 32 Prozent meinen, dass man das nicht generell sagen könne.

Eine Mehrheit von 59 Prozent ist der Ansicht, dass Deutschland angesichts des Fachkräftemangels mehr Pflegekräfte aus anderen Ländern anwerben soll. 38 Prozent sprechen sich allerdings dagegen aus. Gegen eine Anwerbung sind vor allem AfD-Anhänger (63 Prozent). Die repräsentative Umfrage unter 1003 Personen wurde von Forsa in der Zeit vom 15. bis 19. Mai durchgeführt. (KNA)

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