Bluttest auf Trisomien
Union zieht Leitplanken für Anwendung ein
Berlin. Die Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag fordert die „frühzeitige und rechts(folgen)bewusste Beratung“ von Schwangeren, die Bluttests zu Untersuchung von Trisomien (NIPT) in Anspruch nehmen wollen.
„Zwingend“ und mit ausreichend Zeit müsse vor dem Test die Frage erörtert werden, „wie mit möglichen Resultaten umgegangen wird“, heißt es in einem Positionspapier. Bei der qualifizierten Beratung sollten auch Pädagogen und Hebammen hinzugezogen werden, die vom Leben mit behinderten Kindern berichten können.
Kritisch setzen sich die Gesundheitspolitiker mit der derzeitigen ärztlichen Aus- und Fortbildung auseinander. Viele Frauenärzte seien „besser über die Testmethoden“ als über die Inklusion behinderter Kinder informiert. In der gynäkologischen Fortbildung solle hierzu medizinisches und auch psycho-soziales Wissen vermittelt werden.
Eltern, die Kinder mit besonderem Förderbedarf versorgen, sollten eine „deutliche finanzielle und soziale Unterstützung“ erfahren. Der Umfang der Hilfen soll dabei auch die Einschränkung der Erwerbsarbeit der Eltern berücksichtigen. Über Art und Höhe der finanziellen Unterstützung macht die AG Gesundheit keine Angaben.
Mitte September hat der Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen, die Bluttests in den Leistungskatalog der GKV aufzunehmen. Zuvor will der GBA bis Ende 2020 die verpflichtende Versicherteninformation festlegen. (fst)