Reaktion auf Reformpläne

Unionspolitiker Sorge: Pflege ist für die Ampelregierung nachrangig

Die Union geht mit der angekündigten Pflegefinanzreform von Gesundheitsminister Lauterbach hart ins Gericht. Die Ampel enttäusche Pflegebedürftige und Angehörige gleichermaßen.

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Berlin. Die Unionsfraktion im Bundestag hat die Pflegepläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert. Der von Lauterbach vorgelegte Referentenentwurf sei eine „schallende Ohrfeige für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen“, urteilte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Tino Sorge, am Montag.

Lauterbach wolle das Pflegegeld gerade einmal um fünf Prozent anheben – „ein viel zu geringer Betrag, der angesichts der Inflation verpuffen wird“, monierte Sorge. Auch die geplanten Leistungserhöhungen würden für viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu spät kommen. Die Zuschläge zur Begrenzung der Eigenanteile in Pflegeeinrichtungen stellten lediglich einen „Tropfen auf den heißen Stein“ dar.

Sorge: Nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Gleichzeitig wolle die Ampel bei Beitragserhöhungen nicht einmal mehr das Parlament beteiligen, reagierte Sorge auf das Vorhaben, höhere Beiträge zur Pflegeversicherung bei Bedarf kurzfristig per Rechtsverordnung des Gesundheitsministeriums auf den Weg zu bringen. „Mit Taschenspielertricks und vagen Ankündigungen versucht Minister Lauterbach, die dringend nötigen Strukturveränderungen auf die lange Bank zu schieben.“

Offenbar sei es Lauterbach nicht gelungen, innerhalb der Bundesregierung die notwendigen Finanzmittel für eine wirkliche Pflegereform zu organisieren.

Das „Megathema Pflege“ habe für die Ampel nur geringe Bedeutung, so der CDU-Politiker weiter. „Aktionismus kommt vor Nachhaltigkeit.“ Mit Vorlage des Referentenentwurfs werde außerdem klar, wie wenig Aufmerksamkeit der Gesundheitsminister innerhalb des Kabinetts noch genieße. (hom)

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Kommentare
Hans Christoph 28.02.202311:31 Uhr

Pflege ist für die Ampelregierung quasi bedeutungslos - nebensächlich ! Regierungsmitglieder PFLEGEN sich selbst !
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der gesundheitspolitische Sprecher der CDU Tino Sorge bringt es ganz deutlich auf den Punkt... Die geplante Pflegefinanzreform ist ein Schlag in`s Gesicht aller Pflegebedürftigen, und deren pflegenden Angehörigen. Wer selbst nach 7 Jahren des Stillstands das Pflegegeld gerade mal um 5 % Prozent erhöhen will handelt ignorant.. Als es um die
jährliche "automatische" Erhöhung der " Diäten " FÜR ALLE Bundestagsabgeordneten ging, PLUS automatischem Inflationsausgleich, waren plötzlich fast alle Parteien, auch die CDU dafür !
Verena Bentele vom VDK hat diese entwürdigende Situation ebenfalls massiv kritisiert...
Der Wahrheit jedoch die Ehre Prof.Dr.med.Karl Lauterbach ist angetreten wesentliche positive Veränderungen zu bewirken. Persönlich muss er sich jedoch tragischerweise eingestehen... er ist persönlich grandios gescheitert... In der schillernden Dreifarbenregierung ist er praktisch kaltgestellt .... handlungsunfähig... schade.
Sein zeitnaher Rücktritt ist zwingend fällig... persönliche, schonungslose DIAGNOSE ist der erste Weg zum Rücktritt!

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