Hausärzte in Nordrhein

Verband hält flexiblere Versorgungsmöglichkeiten für notwendig

Angesichts der vielen ungelösten Probleme in der ambulanten Versorgung hält der Hausärzteverband Nordrhein eine Neuaufstellung des Systems für notwendig.

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Die Suche nach einem Praxisnachfolger wird noch schwieriger, wenn sich im Gesundheitssystem nicht einige Parameter ändern, mahnt der Hausärzteverband Nordrhein.

Die Suche nach einem Praxisnachfolger wird noch schwieriger, wenn sich im Gesundheitssystem nicht einige Parameter ändern, mahnt der Hausärzteverband Nordrhein.

© PhotographyByMK / Fotolia

Köln. Der Hausärzteverband Nordrhein fordert eine zukunftssichere und attraktive Aufstellung der Gesundheitsversorgung. Dabei sind seine Ansprüche ambitioniert: „Wir wünschen uns für das Jahr 2023 eine flexiblere Systematik zur Versorgungssicherung mit agilen Finanzierungsstrukturen und Krankenkassen, die sich bedarfs- und versorgungsorientiert anpassen können, und dazu einen Gesetzgeber, der frei von Ideologien pragmatisch agiert“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.

Die nordrheinischen Hausärzte sehen aktuell viele Baustellen, an denen die Politik endlich etwas tun müsste. Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine wären jetzt pragmatische Entscheidungen gefragt, die gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten getroffen werden müssten, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands Nordrhein, Dr. Oliver Funken. „Darauf warten wir vergebens.“

Hohe Kosten demotivieren Ältere und schrecken Jüngere ab

Handlungsbedarf sieht Funken auch angesichts des Mangels an jungen Ärztinnen und Ärzten und an qualifiziertem Praxispersonal. Auch die Belastung der Praxen durch die Digitalisierung macht ihm Sorgen. Die Kosten für Telematik seien zurzeit zusammen mit den nicht an die Praxiskosten angepassten Honoraren sowie den hohen Energiekosten für viele ältere Kollegen ein Grund, aufzuhören. „Für viele junge Ärztinnen und Ärzte ist diese Kumulation der Probleme eine Abschreckung, sich niederzulassen.“

Funken erneuerte die Forderung seines Verbands, dass Hausärzte in die kommunalen Krisenstäbe eingebunden werden sollten. (iss)

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