Verbandsmaterial aus China stank zum Himmel

Starker modrig-muffriger Geruch hat Mitarbeiter von zwei Kliniken in Bremen alarmiert.

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BREMEN (stg). Nicht nur Spielzeug und Laptop-Akkus, sondern auch Medizinprodukte aus China entsprechen nicht immer westlichen Qualitätsstandards. In zwei städtischen Kliniken Bremens ist kürzlich bakteriell belastetes Verbandsmaterial aus Fernost entdeckt worden. Das sofort eingeschaltete Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat den Hersteller Beese Medical aufgefordert, den Vorgang zu untersuchen und dazu Stellung zu nehmen.

Ein Sprecher der Hamburger Firma sagte auf Anfrage, die "Unregelmäßigkeiten" beträfen lediglich eine Charge von Universalbinden, die das Unternehmen in "sehr großer Stückzahl" nach Bremen geliefert habe. Die Firma wolle nach den Ursachen forschen. Erste Untersuchungen des eigenen Lagerbestands hätten keine zu hohe Keimbelastung ergeben.

Die Binden bestünden überwiegend aus ungebleichter Baumwolle und würden ausdrücklich als unsteril verkauft. Aber "weil wir kein Risiko eingehen wollen", seien sie an allen vier städtischen Kliniken sofort ausgetauscht worden, sagte der Firmensprecher.

Das Material, das bei Gipsverbänden, Schienen oder Wadenwickeln eingesetzt wird, war bei einer Routinekontrolle in Bremen durch starken modrig-muffigen Geruch aufgefallen. Untersuchungen ergaben eine Gesamtbelastung von 600 000 bis 1,9 Millionen KBE pro Gramm, darunter Enterobacter, Pseudomonas, Klebsiella pneumoniae, Bacillus und E. coli.

Für Binden gibt es zwar keine Grenzwerte, aber die Bremer Gesundheitsbehörde zieht zum Vergleich den Richtwert für Transdermale Pflaster heran: Er liegt bei höchstens 200 Keimen pro Gramm.

Über infizierte Patienten ist bisher nichts bekannt geworden.

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