Stiftungslösung im Gespräch

Verbraucherzentralen pochen auf Unabhängigkeit bei Patientenberatung

Ärger mit einer Krankenkasse oder Fragen zu Therapien? Mit weit mehr als 100 000 Beratungen im Jahr ist die Unabhängige Patientenberatung eine zentrale Anlaufstelle. Nun soll sie reformiert werden.

Veröffentlicht:

Berlin. Patientinnen und Patienten sollen nach dem Willen der Verbraucherzentralen künftig stärker auf die Unabhängigkeit der Patientenberatung UPD vertrauen können. „Unabhängig sollte die UPD vor allem einmal von denen sein, die Gesundheitsleistungen finanzieren und mit denen es öfter Dissens gibt, nämlich mit den Krankenkassen“, sagte die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, der Deutschen Presse-Agentur. „Und deswegen warten wir jetzt auf den Entwurf der Bundesregierung“, mahnte Pop. „Für uns ist das wichtig, dass sie unabhängig von den Krankenkassen aufgestellt wird.“

Nach Debatten über den Betrieb der Patientenberatung UPD durch einen privaten Gesundheitsdienstleister und die Rolle der Krankenkassen als Geldgeber hatte die Ampelregierung einen Neuanfang versprochen. SPD, Grüne und FDP kündigten im Koalitionsvertrag an: „Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) überführen wir in eine dauerhafte, staatsferne und unabhängige Struktur unter Beteiligung der maßgeblichen Patientenorganisationen.“

Kommerzielle Unternehmen sollen außen vor bleiben

Pop begrüßte, dass die UPD noch einmal auf neue Füße gestellt werden solle. Bei vielen Themen bräuchten Patientinnen und Patienten eine entsprechende Anlaufstelle. „Sei es, weil Leistungen verweigert oder geschmälert worden sind durch die Krankenkassen, dass Krankenhausaufenthalte nicht gut gelaufen sind oder dass Leistungen oder Abrechnungen fragwürdig sind.“ Sie hoffe, dass die Bundesregierung das, was sie bei der UPD zugesagt habe, auch auf den Weg bringe. „Fehlende Unabhängigkeit hält sonst vermutlich den einen oder anderen davon an, sich an die UPD zu wenden.“

Lesen sie auch

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, hatte in einem Interview angekündigt, dass hinter der Patientenberatung kein kommerzielles Unternehmen mehr stecken solle und eine Stiftungslösung im Raum stehe. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zu Auswirkungen der Abwasserrichtlinie

Metformin: Kopf-in-den-Sand ist keine Strategie

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung