Tarifverhandlungen

Verdi will Warnstreiks vor allem auf Kliniken ausweiten

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi überzieht die öffentlichen Betriebe mit Warnstreiks der Belegschaft. Den vereinzelten Aktionen zu Wochenbeginn sollen nun weitere folgen.

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Verdi zielt mit seinen Warnstreiks besonders auf Krankenhäuser – so wir hier am Dienstag vor dem städtischen Klinikum in Gütersloh.

Verdi zielt mit seinen Warnstreiks besonders auf Krankenhäuser – so wir hier am Dienstag vor dem städtischen Klinikum in Gütersloh.

© Friso Gentsch/dpa

Berlin. Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die Warnstreiks im Tarifkonflikt des Öffentlichen Diensts fortgesetzt.

In Minden versammelten sich laut Gewerkschaft rund 250 Mitarbeiter vor den Mühlenkreiskliniken, um ihrer Forderung nach 4,8 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Direkt verhandelt wird für 2,3 Millionen Tarifbeschäftigte von Bund und Kommunen bundesweit, allein in NRW geht es um 550 .000 Beschäftigte.

Die Warnstreiks könnten nach Angaben von Verdi nur die Vorboten eines längeren Arbeitskampfes in den Betrieben des Öffentlichen Dienstes sein. „Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen die Beschäftigten in der gesamten Breite des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen zu Warnstreiks aufrufen“, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke in Berlin. „In dieser Tarifauseinandersetzung ist Energie.“

Große Erwartungshaltung in Krankenhäusern

Eine bedeutende Rolle werden laut Werneke die Kliniken spielen. „In den Krankenhäusern dampft und brodelt es“, sagte der Verdi-Chef. Hier gebe es eine große Erwartungshaltung, dass die laufenden Tarifverhandlungen für die mehr als zwei Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen ein deutliches Einkommensplus bringen. Auch in Kitas, Pflegeheimen und allen weiteren Bereichen dürfte der Unmut der Beschäftigten laut Werneke verstärkt zu spüren sein.

Verdi fordert in den bundesweiten Verhandlungen ein Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber haben in den ersten zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt. Mit Warnstreiks will Verdi nun den Druck erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.

Warnstreiks unter Corona-Bedingungen

Werneke betone die Schwierigkeiten, denen sich die Gewerkschaft und die Arbeitnehmer in ihrem Bemühen um höhere Löhne derzeit ausgesetzt sähen. „Wir müssen uns herantasten, da es mit Warnstreiks unter Corona-Bedingungen kaum Erfahrungswerte gibt“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. (dpa)

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