Ausländische Pflegekräfte

Vermittler zu drei Jahren Haft verurteilt

Veröffentlicht:

AUGSBURG. Das Augsburger Landgericht hat am Donnerstag einen Vermittler von osteuropäischen Pflegekräften zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der 70-Jährige verursachte nach Überzeugung der Strafkammer einen Sozialversicherungsschaden von mehr als 2,7 Millionen Euro, weil er nicht für die ordnungsgemäße Anmeldung der Pflegerinnen sorgte.

Der Mann aus dem Kreis Günzburg hatte jahrelang Hilfskräfte aus Rumänien und Polen an Familien in mehreren Bundesländern vermittelt, die einen pflegebedürftigen Angehörigen zuhause versorgen lassen mussten und schnell Hilfe brauchten.

Die Familien zahlten pro Monat für die 24-Stunden-Pflege durchschnittlich etwa 1000 Euro in bar direkt an die Frauen, der 70-Jährige bekam zudem eine monatliche Provision von 88 Euro. Die Verteidiger des Vermittlers kündigten Revision beim Bundesgerichtshof an. Sie empfinden das Urteil als zu hart, weil die Haftstrafe wegen der Höhe nicht zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

Die betroffenen Familien müssen nun bis zu 55 000 Euro an die Sozialkassen nachzahlen. Rechtlich waren sie Arbeitgeber und somit auch Haupttäter. Die Vorsitzende Richterin machte klar, dass sich in fast allen Fällen beide Seiten darüber klar waren, dass es sich um Schwarzarbeit handelte. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum „Zuhause-Arzt“

Ein Arzt für Hausbesuche? Eine Überlegung wert!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus