"Verrückt? Na und?" - Schulprojekt öffnet den Horizont

KASSEL (kaj). Der Eskalation seelischer Störungen vorbeugen - so will die Kasseler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ihren Einsatz im Klassenzimmer verstanden wissen.

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"Wir können selbstverständlich nicht garantieren, dass wir einen Amoklauf verhindern", sagt Günter Paul, der Ärztliche Direktor, über die schulische Präventionsarbeit. Man könne aber vermitteln, dass es hilft, über psychische Probleme zu reden, sich zu öffnen. Und: "Dass es professionelle Hilfe gibt."

Seit Ende 2007 beteiligt sich die Klinik am Schulprojekt "Verrückt? Na und!", das Vorurteile abbauen und den Weg zu Hilfsangeboten ebnen soll. Mitarbeiterinnen besuchen dabei für jeweils einen Tag eine Klasse oder Jahrgangsstufe. Sie bilden Teams mit "Experten in eigener Sache", Menschen, die selbst psychische Krankheit erlebt haben.

Wer wer ist, erfahren die Schüler dabei erst nach Stunden der Diskussion und Zusammenarbeit. Der Aha-Effekt regt die Jugendlichen offenbar an, über eigene Probleme zu sprechen. Zu Anfang verschleierten Schüler ihre Erlebnisse oft als die von Freunden, erzählt Klinik-Mitarbeiterin Margot Gorissen. Am Ende des Tages gäben sie dann zu: "Das war ich."

Ursprünglich entwickelt wurde das Konzept für "Verrückt? Na und! vom Verein "Irrsinnig menschlich" aus Leipzig. Die Klinik für Psychiatrie der dortigen Universität hat das Projekt 2006 evaluiert. Die Ergebnisse werden in Kürze im "Journal of Health Education" veröffentlicht.

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