WHO kontra katholische Sexualmoral

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MANILA (dpa). Im Kondomstreit zwischen der philippinischen Regierung und der katholischen Kirche hat sich jetzt die Weltgesundheitsorganisation WHO zu Wort gemeldet. Sie reagierte auf eine Kampagne der Bischöfe, die Kondome als wenig verlässlich im Einsatz gegen HIV-Infektionen bezeichnet hatten.

"Die korrekte und konsequente Anwendung von qualitativ hochwertigen Kondomen bietet 85 bis 90 Prozent Schutz vor HIV-Übertragungen", sagte der WHO-Vertreter in Manila, Soe Nyunt-U, am Montag.

Das Gesundheitsministerium hatte sich den Zorn der einflussreichen Kirche zugezogen, weil sie vor dem Valentinstag im Februar umsonst Kondome verteilt hatte. Das untergrabe die Moral, monierten die Bischöfe. 80 Prozent der gut 90 Millionen Einwohner sind Katholiken.

Die Zahl der HIV-Infizierten auf den Philippinen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: von einer Infektion alle drei Tage im Jahr 2000 zu zwei Infektionen pro Tag im vergangenen Jahr. Auf den Philippinen sind 4400 Menschen mit HIV infiziert oder an Aids erkrankt. Die Zahl dürfte sich innerhalb eines Jahres verdoppeln, fürchtet das Gesundheitsministerium. Insbesondere in den schwarzafrikanischen Staaten spielt die katholische Sexualmoral eine verheerende Rolle.

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