Wer übergewichtig ist, kann trotzdem sportlich sein

DRESDEN (tra). Übergewichtige und adipöse Kinder im Kindergartenalter können genau so begeistert Sport treiben wie normalgewichtige Alterskameraden. Leistungsunterschiede erklären sich in dieser Altersgruppe kaum durch den Gewichtstatus. Das zeigt die Studie "Motorik von Kindern in Sachsen" (MoKis).

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Experten empfehlen nicht nur Kindern 60 Minuten Bewegung und Sport pro Tag.

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Die vom sächsischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie liefert aber zugleich Hinweise darauf, wie ungünstig sich stundenlange Computernutzung und Fernsehkonsum auf die motorischen Fähigkeiten der Kinder auswirken.

Für die Studie absolvierten 1338 Mädchen und Jungen aus 50 sächsischen Kindertagesstätten sieben Übungen. Gemessen wurden zum Beispiel Motorik, Koordination, Gleichgewichtssinn, Sprungkraft oder Beweglichkeit. Auch das Gewicht und die Größe des Wohnortes, unterteilt nach acht Gemeindegrößen, setzte MoKis in Relation.

Auffällig war die hohe Heterogenität der motorischen Leistungsfähigkeit, vor allem bei Koordination und Beweglichkeit der vier- bis sechsjährigen Kinder. Abgesehen von einer Kategorie, erwiesen sich die kleinen Sachsen weder sportlicher noch unsportlicher oder dicker als Kinder in anderen Bundesländern. Das belegen Vergleiche mit der KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts (wir berichteten).

Den in Sachsen auffällig schlechteren Gleichgewichtssinn führen die Studienmacher auf mangelnde Übung, aber auch eine zunehmende Prävalenz für Übergewicht zurück. Jungen brillieren insgesamt eher mit Kraft und Ausdauer, Mädchen mit Koordination und Beweglichkeit. Ob die Knirpse auf dem Land oder in der Stadt wohnen, spielte entgegen den Annahmen offenbar keine Rolle.

MoKis empfiehlt mindestens 60 Minuten Bewegung am Tag - lebenslang. Die Studie schätzt den Einfluss der Kitas - gleich nach dem der Eltern - als "außerordentlich hoch" ein. "In die Köpfe der Eltern und in die Kitas muss Bewegung hinein. Unsere Kinder brauchen Anregungen, um beweglicher zu werden und ein besseres Gleichgewicht zu bekommen", kommentierte Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) die Studienergebnisse.

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