Wie Sie ein persönliches Netzwerk aufbauen

Netzwerken - was bedeutet das eigentlich? Wie funktioniert ein Netzwerk, welche Kontakte kann ich dafür nutzen und wie erweitere ich ein bestehendes Netzwerk?

Von Manfred Stoll Veröffentlicht:

Wenn Sie sich ein Netzwerk aufbauen möchten, gibt es einige Regeln, die für alle Netzwerke gelten. Wenn Sie diese beherzigen, werden Sie gut zurechtkommen und die Vorteile eines Netzwerks sinnvoll nutzen können.

Entscheidend: Geben und Nehmen

Die wichtigste Voraussetzung für die Gründung eines Netzwerkes ist die richtige Einstellung: Es geht um den persönlichen und zweckfreien Beziehungsaufbau, nicht um die Überlegung, was ich davon habe, wenn ich meinem Kollegen oder Nachbarn einen Tipp gebe. Erfolgreiche Netzwerker prüfen immer erst einmal, wie sie anderen Menschen helfen können, und bieten unaufgefordert Nutzen. Die Ausgangsfrage lautet somit nicht "Wer kann mir einen Nutzen bieten?", sondern "Wem kann ich einen Nutzen anbieten?" Gelingt dies, entsteht mit der Zeit ganz von selbst eine ausgeglichene Situation.

Bestehende Kontakte auf- und ausbauen

Analysieren Sie zunächst einmal Ihr bestehendes Kontaktnetz: Ihre Liste sollte berufliche und private Beziehungen umfassen, zum Beispiel Kollegen, Kunden, Institutionen, aber auch Freunde und Verwandte. Im nächsten Schritt überlegen Sie, auf welchem Stand der Kontakt ist, welchen Nutzen Sie der jeweiligen Person bieten können und wie Sie künftig vorgehen wollen. Dabei muss der Nutzen nicht immer aus dem beruflichen Umfeld stammen, man kann auch einem Arzt-Kollegen seine besonderen EDV-Kenntnisse anbieten oder seiner Freundin, die Apothekerin ist, eine Bekannte empfehlen, die ihr eine Tagesmutter für ihre Kinder vermitteln kann. Die Kette lässt sich beliebig fortführen.

Neue Kontakte knüpfen und Netzwerk-Pflege

Bevor man ein Netzwerk bewusst aufbaut, ist es notwendig, die potenziellen Netzwerkpartner über das Vorhaben zu informieren. Sie müssen also deutlich machen, dass Sie einen losen Zusammenschluss anstreben, bei dem sich die Netzwerkpartner dazu bekennen, sich gegenseitig zu unterstützen. Dies kann auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen geschehen: im persönlichen Gespräch, per Telefonat, per E-Mail.

Wer erfolgreich "networken" will, muss stets bemüht sein, auch völlig neue Kontakte zu erschließen. Das heißt, Sie müssen aktiv auf fremde Personen zugehen. Der Einstieg in ein solches Gespräch führt stets über den "Small Talk". Dieser ist nicht immer ganz einfach und will gut vorbereitet sein, denn man möchte ja "locker" wirken und niemanden vor den Kopf stoßen.

Da sich andere über Körpersprache sowieso meist nicht täuschen lassen, ist es wichtig, authentisch zu bleiben. Beginnen Sie Ihren Small Talk möglichst in einer entspannten Situation, wenn Sie sich wohl fühlen. Wenn Sie offen für ein Gespräch sind, eine positive Einstellung zu Ihrem Gegenüber haben und auch mal ein "Nein" akzeptieren können, werden Sie Erfolg haben.

Im Sinne einer langfristig angelegten Netzwerk-Pflege ist es außerdem wichtig, dass Sie Ihre Kontakte regelmäßig sichten und auf den Prüfstand stellen: Brauche ich diesen Kontakt wirklich? Bei wem muss ich mich dringend wieder melden? Durch Ihre kritische Prüfung und eine stete Weiterentwicklung kann Ihr Netzwerk über Jahre lebendig bleiben.

CHECKLISTE

Ein erfolgreiches Netzwerk

  • Die richtige Einstellung: Erst geben, dann nehmen.
  • Bestehende Kontakte analysieren.
  • Potenzielle Netzwerkpartner informieren.
  • Neue Kontakte aktiv knüpfen und in das Netzwerk integrieren.
  • Regelmäßige Sichtung der Kontakte und Netzwerk-Pflege.
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können