Neuer Versorgungsvertrag

Zahngesundheit für Mutter und Kind

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FRANKFURT/MAIN. Die DAK-Gesundheit und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen (KZVH) haben einen Vertrag geschlossen, um die Zahnvorsorge von Schwangeren und Kleinkindern zu verbessern.

Im Kern steht dabei ein zusätzlicher Vorsorgetermin und Zahnputztraining für werdende Mütter sowie ein erweitertes Vorsorgeangebot für Kinder zwischen sechstem und 30. Lebensmonat.

Der Vertrag ist eine Weiterentwicklung des Programms "Willkommen Baby", das seit 2010 rund 4000 Patientinnen erreicht hat.

In Hessen sind laut einer Querschnittsuntersuchung mit rund 5900 Kindern aus acht Landkreisen 16 Prozent der Dreijährigen und 25 Prozent der Vierjährigen nicht kariesfrei; 15 Prozent der Dreijährigen haben durchschnittlich vier Löcher. Die frühkindliche Karies ist damit die häufigste chronische Erkrankung im Kleinkind- und Vorschulalter.

Richtiges Zähneputzen der Eltern wichtig

"Die Betreuung allein durch den Kinderarzt in den ersten drei Lebensjahren reicht zur Senkung des Erkrankungsrisikos nicht aus", sagt Stephan Allroggen, Vorstandsvorsitzender der KZVH. Im Gegenteil: Karies bei Kleinkindern nehme sogar zu, zeigten Studien.

Laut Dr. Andrea Thumeyer, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege, sind drei Faktoren zur Prävention entscheidend: das richtige Zähneputzen durch die Eltern, das frühestmögliche Trinken aus einem offenen Glas statt Flaschennutzung sowie der regelmäßige Besuch in der Zahnarztpraxis ab dem ersten Zahn.

"Das Wissen in der Bevölkerung entspricht dabei keineswegs dem aktuellen Fachwissen", kritisiert Thumeyer. Viele werdende Mütter rieten sich sogar gegenseitig vom Zahnarztbesuch ab. Dabei steigt etwa das Risiko einer Frühgeburt bei einer unbehandelten Parodontose um das Siebenfache.

Nach eigenen Angaben ist die DAK-Gesundheit deshalb die einzige Kasse, die bei der Zahnvorsorge für Kinder bereits die werdende Mutter einbezieht.Vor allem Frauen aus bildungsferneren Schichten sowie Familien mit Migrationshintergrund bräuchten oft den "Anstoß", den das neue Beratungsangebot liefern soll.

Thumeyer hofft auf Werbung aus Kinder- und Hausarztpraxen, um die Wichtigkeit des Themas in den Fokus zu rücken. Langfristig, so KZVH-Chef Allroggen, müsse die Karies-Prävention wie die U-Untersuchungen in Hessen zur Pflicht werden. (jk)

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