Versorgungsvertrag

Ziel der Langzeit-Reha ist selbstständiges Wohnen

Trotz Rehabilitations-Chancen kommen noch zu viele Patienten nach der Akut-Reha in ein Pflegeheim, kritisiert eine Krankenkasse.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin hat einen Versorgungsvertrag für Patienten mit schweren Hirnschäden und solche mit künstlicher Beatmung mit dem Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation (PAN) in Berlin-Frohnau und einer Hausarztpraxis geschlossen.

Das Zentrum der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin ist spezialisiert auf die Akut- und Langzeitreha von Patienten mit Schäden am Nervensystem nach Schlaganfällen, Unfällen, gutartigen Hirntumoren oder Gehirnentzündungen. Therapiert werden unter anderem Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, Wesensveränderungen, motorische Einschränkungen und Sprachstörungen.

Die Langzeitreha dauert anderthalb bis zwei Jahre und zielt darauf ab, Pflegebedürftigkeit nach erworbenen Hirnschäden zu vermeiden. Rund 70 Prozent der Patienten schaffen es nach Angaben der Krankenkasse, im Anschluss an die Therapie selbstständig in betreuten Wohnformen zu wohnen und zum Teil wieder zu arbeiten.

Nutzen für Patienten im Mittelpunkt

"Handlungs- und Alltagsorientierung stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, wobei die Rehabilitanden ihre Therapieziele gemeinsam mit uns festlegen und wir sie immer wieder evaluieren", so der leitende Arzt des PAN-Zentrums, Professor Stephan Bamborschke.

Die Krankenkasse mit derzeit knapp 240.000 Versicherten in der Hauptstadtregion will mit der Kooperation eine Angebotslücke schließen. Weil Langzeit-Therapien rar seien, würden Patienten trotz Rehabilitationschancen nach der Akut-Reha oft in Pflegeheimen landen, kritisiert die Krankenkasse. "Wir sind froh, hier ein exklusives Therapieangebot für individuelle Bedürfnisse machen zu können", so Katrin Rütting, Leiterin Stationäre Versorgung. Der Neubau in Frohnau schaffe beste Bedingungen für das neue Therapiekonzept.

Der Kooperationsvertrag, an dem auch eine Hausarztpraxis mitwirkt, regelt neben der Post-Akuten Neurorehabilitation auch die Unterstützung bei der Entwöhnung von künstlicher Beatmung. Auch das ist ein langfristiger Therapieprozess von einem bis anderthalb Jahren. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung