Hundertjährige

Zu Hause lebt es sich am Besten

Eine Studie der AOK Nordost zeigt: Hundertjährige, die noch zu Hause leben, müssen nur sehr selten ins Krankenhaus.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die eigenen vier Wände tun alten Menschen offenbar gut. Das zumindest schließt die AOK Nordost aus einer Hundertjährigen-Studie, die das Gesundheitswissenschaftliche Institut (GeWINO) der Krankenkasse 2014 gestartet hat. 70 Prozent der 541 AOK-Nordost-Versicherten, die über 99 Jahre alt sind und noch zu Hause wohnen, wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr kein einziges Mal stationär behandelt.

"Von den übrigen 30 Prozent waren die meisten, nämlich fast 20 Prozent, nur ein einziges Mal in der Klinik", sagte GeWINO-Leiter Thomas Zahn. Maximal eine Woche habe die Aufenthaltsdauer dann betragen.

Die meisten Hochbetagten (über 90 Prozent der Hundertjährigen) sind auf Pflege angewiesen, die Mehrheit ist in Pflegestufe 2 eingeordnet. Von ihnen schafft es immerhin fast die Hälfte, dank der Unterstützung vor allem von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten, zu Hause zu leben. "Erst die Schwerstpflegebedürftigen mit Stufe 3 mussten zum Großteil im Pflegeheim versorgt werden", sagt Zahn.

Im Rahmen der Studie zeigt sich allerdings auch, dass Angehörige die unterstützenden Pflegedienstleistungen nicht voll in Anspruch nehmen. So nutzten 2014 fast 30 Prozent der Angehörigen das Angebot der Verhinderungspflege und zehn Prozent der Kurzzeitpflege. Tages- und Nachtpflege wurde dagegen gerade mal von sechs Prozent der Pflegenden angefordert.

Das GeWINO untersucht zusammen mit der Altersforscherin Adelheid Kuhlmey und dem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité, wie es hochbetagten Menschen in den Regionen Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gesundheitlich geht.

Die Ergebnisse der Hundertjährigen-Studie sollen helfen, Maßnahmen zu entwickeln, mit deren Hilfe sich die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft bewältigen lassen. (juk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Mehr als Schutz für die Atemwege

© Springer Medizin Verlag GmbH

Influenza-Impfung

Mehr als Schutz für die Atemwege

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Prof. Dr. Sylvia Kotterba

© [M] Privat; dule964 / Fotolia; alice_photo / Fotolia

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Krankhaft müde: Welche Folgen kann das für Betroffene haben?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Jazz Pharmaceuticals Germany GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau