Brandenburg

 Viele Leistungen nicht vergütet

Kassensturz der KV Brandenburg: Leistungen für über sechs Millionen Euro wurden im 2. Quartal 2018 nicht mehr honoriert.

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POTSDAM. Die Fachärzte in Brandenburg haben auch im zweiten Quartal des Jahres wieder jede Menge Leistungen erbracht, die nicht vergütet werden konnten, weil der Honorarfonds dafür von 99,8 Millionen Euro nicht ausreichte. Auf 6,5 Millionen Euro beziffert die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) den Wert der Leistungen, die nicht vergütet wurden, in der aktuellen Ausgabe ihres Mitteilungsblatts „KVintern“. Fachärzte in Brandenburg überschritten demnach ihr Regelleistungsvolumen durchschnittlich um 22 Prozent (Hausärzte: sechs Prozent).

Die über das RLV hinausgehenden Leistungen wurden mit 52,6 Prozent quotiert. Statt den rechnerisch angeforderten 13,6 Millionen Euro erhielten die Fachärzte daher nur 7,1 Millionen. Während aus den meisten fachbezogenen Sonderhonorarfonds die Leistungen voll vergütet wurden, forderten die konservativ tätigen Augenärzte aus der Strukturpauschale „konservative Augenheilkunde“ fast doppelt so viele Leistungen an wie zur Verfügung standen (Quote: 55,3 Prozent).

Hausärzte erhielten auch für die Leistungen, die das RLV überstiegen, aus dem Honorarfonds von 96,6 Millionen Euro die volle Vergütung – außer für die geriatrische Versorgung. Aus dem dafür gebildeten Honorarfonds von 1,4 Millionen Euro wurden die Leistungen mit einer Quote von 48,8 Prozent nur zur Hälfte bezahlt. Auch im Bereich der kinderärztlichen Sozialpädiatrie haben die Brandenburger Ärzte mehr Leistungen erbracht als aus ihrem 200.000-Euro- Fonds vergütet werden konnten (Quote: 75 Prozent).

Laborleistungen, die im zweiten Quartal zurückgingen, wurden mit fast 95 Prozent vergütet. In den ärztlichen Bereitschaftsdienst flossen 6,1 Millionen aus der Gesamtvergütung von knapp 219 Millionen Euro. Etwa ein Zehntel der Gesamtvergütung flossen in den Fremdkassenzahlungsausgleich, mit dem Leistungen von Ärzten in anderen KV-Bezirken für Brandenburger Versicherte vergütet werden. Davon profitiert vor allem Berlin. Das Honorarvolumen für Sonderverträge außerhalb der MGV ist in Brandenburg inzwischen auf 84,9 Millionen Euro gewachsen.

Die größten Summen fließen in Dialysesachkosten (15,4 Millionen Euro), Präventionsleistungen (15,3 Millionen), ambulantes Operieren (zehn Millionen) und DMPs (9,5 Millien). Aber auch relativ neue Leistungen wie der Medikationsplan (1,4 Millionen Euro) oder der Einsatz nichtärztlicher Praxisassistentinnen (1,1 Millionen) schlagen bereits zu Buche.

Die Anzahl der gesetzlich Krankenversicherten ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut ein Prozent gestiegen. (ami)

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