Anlagen-Kolumne

Aktienanleihen sind riskanter als viele denken

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Kundenwünsche können zuweilen recht widersprüchlich ausfallen. Zum einen verlangen die meisten Anleger derzeit Sicherheit. Gewinne sollen festgehalten werden - in der Regel dient dazu eine Stopp-Loss-Order.

Doch schon im nächsten Atemzug verweisen viele Kunden derzeit gerne auf Aktienanleihen und erklären entsprechende Offerten der Banken zu Topangeboten. Ohne Zweifel: In diesem Bereich locken attraktive Zinssätze von fünf Prozent per annum und mehr.

Doch die Risiken dieser Papiere entsprechen einem direkten Aktienerwerb bei gedeckelter Chance. Erkannt haben dies offenbar noch nicht viele Investoren. Denn der Derivatemarkt für Aktienanleihen wächst momentan besonders stark.

Das liegt wohl nicht zuletzt am Terminus "Anleihe" selbst. Damit verbinden die meisten Investoren Solidität, Sicherheit und laufende Zinseinnahmen. Doch Aktienanleihen sind vielmehr als Zertifikate beziehungsweise gut verpackte Derivate zu klassifizieren.

Nicht an der Verzinsung orientieren

Zwar locken die Papiere meist mit einem attraktiven Zinskupon, doch die Verlustrisiken sind nach unten unbegrenzt. Fällt die Aktie unter einen festgelegten Kurs, erhält der Anleger nicht sein Geld, sondern den Wert der Aktie zurück.

Die Zinszahlung des Emittenten wird dabei aus einer Optionsprämie am Terminmarkt gespeist.

Anleger, die sich für dieses Segment interessieren, sollten deshalb vorsichtig agieren und die eigene Risikobereitschaft genau hinterfragen. Das Investment hat nichts mit einer Anleihe zu tun, sondern entspricht einem reinrassigen Aktieninvestment mit begrenzter Kurschance.

Bei der Investitionssumme sollten sich Anleger nicht an der Verzinsung orientieren, sondern an dem Gedanken, dass sie die Aktie geliefert bekommen. Kleiner Tipp: Rechnen Sie einmal die Chancen und Risiken eines Direktinvestments in Daimler durch und vergleichen Sie das Resultat mit der Aktienanleihe.

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