PKV

Aktuare für bessere Portabilität

Veröffentlicht:

KÖLN. Die PKV muss aus Sicht der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) die Mitgabe der Alterungsrückstellungen bei einem Anbieter-Wechsel verbessern. „Wir halten die gegenwärtige Regelung nicht für die bestmögliche“, so DAV-Vorstandsmitglied Roland Weber vor Journalisten in Köln.

Wenn Vollversicherte zu einem anderen Unternehmen wechseln, müssen sie die angesparten Alterungsrückstellungen ganz oder zumindest teilweise beim bisherigen Versicherer lassen. Das behindert den Wettbewerb innerhalb der PKV und bringt der Branche heftige Kritik von Verbraucherschützern und Politikern ein. Bislang hat sie sich aber allen Bestrebungen widersetzt, etwas zu ändern.

„Ich glaube, dass dieses Thema in Bewegung kommt“, betonte Weber, der auch Vorstand des PKV-Marktführers Debeka ist. Klar sei, dass das Idealmodell mit der Übertragung der individuellen, in die Zukunft berechneten Alterungsrückstellungen nicht umsetzbar ist. „Das ist in der Theorie gut, funktioniert aber in der Praxis nicht.“ Deshalb sei es nötig, verschiedene Alternativen durchzuspielen. Man müsse der Tatsache Rechnung tragen, dass vor allem die gesünderen Versicherten den Anbieter wechseln. Hier könnten Selektionsabschläge wirksam sein, erläuterte der Mathematiker. Auch sollten die Mittel aus dem Überzins – also die über den Rechnungszins hinaus erwirtschafteten Erträge, die bis zum Alter von 65 Jahren angespart werden – beim Anbieterwechsel mitgegeben werden. Bislang verbleiben sie beim Ursprungsunternehmen.

Laut Weber ist die Einführung der Portabilität auch für Bestandskunden vor allem ein juristisches Thema. Manche Experten halten einen rückwirkenden Eingriff in Verträge für verfassungswidrig. Das müsse aber nicht per sé der Fall sein, glaubt Weber. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kräftige Anhebung

Der PKV-Standardtarif wird deutlich teurer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung