ABDA-Statistik

Apothekensterben geht weiter

Auch Apotheker scheuen zunehmend die Niederlassung: Während die Zahl der Apotheken sinkt, nimmt die der Beschäftigten in den Apotheken zu.

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Trend zur Komprimierung: Es gibt in Deutschland immer weniger Apotheken, die aber immer mehr Beschäftigte haben.

Trend zur Komprimierung: Es gibt in Deutschland immer weniger Apotheken, die aber immer mehr Beschäftigte haben.

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BERLIN. Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist auch 2015 weiter zurückgegangen. Sie sank um rund 200 Niederlassungen auf 20.249. Der Trend hielt auch im 1. Quartal 2016 an: Die Zahl sank in diesem Zeitraum um weitere knapp 60 Apotheken. Dies geht aus der neuen Statistik der ABDA, der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, hervor.

Die Haupt- und Einzelapotheken gingen um rund 300 auf 15.968 zurück. Dagegen legten die Filialapotheken um gut 100 zu. Das heißt, auch der Trend zur Zweitapotheke hält an. Ein Apotheker darf maximal eine Hauptniederlassung und drei Filialen betreiben.

Während die Zahl der Apotheken zurückgeht, legt die der Beschäftigten in diesem Bereich zu. Sie stieg 2015 um fast 2000 auf den Höchststand von 154.500 an. Die demografische Veränderung trifft auch die Apotheken. So sei die Konkurrenz um qualifizierten Nachwuchs schwierig.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erläuterte dazu: "Immer mehr Menschen arbeiten in immer weniger Apotheken." Vor allem die Zahl des Fachpersonals steige seit einigen Jahren, "weil der Aufwand für die Betreuung der Patienten immer weiter wächst".

Die rückläufige Zahl der Apotheken habe verschiedene Ursachen. Der Wettbewerb und demografische Verschiebungen würden ebenso dazu beitragen wie erhöhte regulatorische Auflagen, klagte Schmidt. Was die Apothekendichte angeht, liege Deutschland im europäischen Mittelfeld.

Den Schritt, eine Apotheke zu übernehmen, scheuten vor allem viele junge Pharmazeuten unter anderem deshalb, weil sie keine Planungssicherheit hätten. Die Politik müsse ein klares Bekenntnis zur freiberuflich organisierten Arzneimittelversorgung abgeben sowie zu einer stabilen Arzneimittelpreisordnung, fordert der Verband. (dpa)

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