Online-Umfrage

Auch Ärzte dürfen Emotionen zeigen

Jeder zweite Arzt weint gelegentlich am Arbeitsplatz, jeder vierte sogar vor Patienten. Das hat jüngst eine Studie aus den Niederlanden gezeigt. Doch wie sieht es in Deutschland aus? Die "Ärzte Zeitung" hat nachgefragt.

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Wenn die Emotionen zu stark sind, können auch beim Arzt die Tränen fließen.

Wenn die Emotionen zu stark sind, können auch beim Arzt die Tränen fließen.

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Ist es angebracht, dass ein Arzt im Patientengespräch weint, wenn die Emotionen zu stark sind? In einer Online-Umfrage hat die "Ärzte Zeitung" nachgefragt. 593 Leser haben in den vergangenen Tagen auf die Frage "Dürfen Ärzte vor Patienten weinen?" geantwortet.

Weniger als ein Viertel der Leser der "Ärzte Zeitung" meint, Ärzte müssten im Kontakt mit ihren Patienten ihre Emotionen stets im Griff haben. Weinen vor Patienten - das geht überhaupt nicht, meinen knapp 23 Prozent in der Umfrage. Fast die Hälfte ist der Auffassung, Ärzte sollten sich um Haltung bemühen, zeigen aber Verständnis für Emotionalität.

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Hintergrund war eine holländische Studie unter Ärzten mit dem Ergebnis, dass knapp die Hälfte von ihnen am Arbeitsarbeitsplatz Tränen vergossen haben, ein Viertel sogar vor Patienten. Frauen reagierten dabei emotionaler als Männer. Aber auch fachspezifisch zeigten sich Unterschiede. Besonders cool sind männliche Chirurgen und Hausärzte.

Die meisten der befragten Ärzte in den Niederlanden sehen solche emotionalen Reaktionen nicht als Schwäche und halten sie auch nicht für unprofessionell - sie haben Verständnis dafür, dass starke Emotionen zu Tränen führen können.

Als akzeptable Gründe gelten das Leid der Patienten oder eine Situation beim Patienten, die sie an persönliche Erlebnisse erinnert. Dagegen werden Tränen vor Patienten aufgrund persönlicher Umstände oder Probleme bei der Arbeit als inakzeptabel betrachtet. (eb)

 

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