Uni Frankfurt

Aus im Studium nach dem Physikum

Teilstudienplatz: Acht Studenten kämpfen in Frankfurt um die Fort setzung ihres Studiums.

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FRANKFURT. Kurz vor Ende des Wintersemesters stehen an der Frankfurter Uni acht Medizinstudenten vor der Exmatrikulation.

"Es sind noch fünf Tage, in denen wir völlig in der Schwebe hängen. Dies ist eigentlich die Zeit, sich mit dem Lernen zu beschäftigen, nicht mit Studien- und Zulassungsordnungen", erklärt die 23-jährige Studentin Lucia Benzinger.

Grund sind nicht etwa schlechte Leistungen - ihr Physikum haben sie und sieben Mitstreiter jeweils bestanden. Aber: Bislang studierten sie auf Teilstudienplätzen, die sie vor dem Wintersemester 2012/2013 eingeklagt - und dafür bis zu 10.000 Euro bezahlt hatten. Teilstudienplätze werden oftmals nach einem Klageverfahren vergeben - und enden nach dem Physikum.

Einige Hochschulen erlauben erfolgreichen Absolventen, dann in den klinischen Abschnitt des Studiums zu wechseln.

Bereits nach dem Sommersemester 2014 hätten die Frankfurter Studenten exmatrikuliert werden sollen, doch die Uni hatte eine Frist versäumt, daher durften die Betroffenen zunächst weiterstudieren. Nun werden sie wahrscheinlich zum 31. März ihren Studienplatz endgültig verlieren.

Gängige Praxis geändert

Nach Darstellung der Studenten wurde in den vergangenen Jahren an der Uni Frankfurt alle erfolgreichen Studenten auf Teilstudienplätzen die Fortsetzung des Studiums ermöglicht.

Doch seitdem ein neuer Dekan im Amt sei, wäre diese bislang gängige Praxis geändert worden, berichteten die betroffenen Studenten.

Pro Jahr gehe es um etwa sechs bis acht Studienplätze. Seit Wochen kämpfen sie nun darum, weiterstudieren zu dürfen. Nach Darstellung der Studenten werden Gespräche seitens der Uni nicht gewährt, auch gesicherte Auskünfte gebe es kaum.

"Wir telefonieren mit drei Stellen, gleichen die Ergebnisse ab und können erst dann eine mögliche Aussage daraus formen", so Benzinger. "Es ist eine sehr belastende Situation, wie die Uni Frankfurt mit uns umgeht."

Inzwischen haben die Studenten einen offenen Brief an die Präsidentin der Frankfurter Uni, Professor Birgitta Wolff, sowie an den Landeshochschulminister, Boris Rhein (CDU), gesendet.

Von beiden gab es bisher keine Reaktion. Auf eine Anfrage der "Ärzte Zeitung" reagierte die Universität am Donnerstag nicht.

Ärzteorganisationen unterstützen

Moralische Unterstützung bei ihrem Kampf um einen Studienplatz bekommen die Studenten vom Marburger Bund, vom Hartmannbund sowie von der Landesärztekammer und der KV.

Die Organisationen haben jeweils in Resolutionen und Erklärungen die zuständigen Stellen gebeten, den Studenten die Fortsetzung des Studiums zu ermöglichen.

"Jede Medizinstudentin und jeder Medizinstudent in Hessen wird gebraucht", heißt es beispielsweisein einer Resolution der Landesärztekammer. (bee)

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