Geld für Gesundheit

Autohersteller belohnt Anwesenheit

Mehr Lohn bei wenig Krankheit: Bei der Nobelmarke Mercedes erhalten Mitarbeiter jetzt Geld für Anwesenheit. Der Betriebsrat knirschte mit den Zähnen und auch Gesundheitsexperten sind skeptisch – der richtige Weg?

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Ein Autobauer bezahlt künftig einen Bonus für Anwesenheit. Im Bild: Mitarbeiter am Fließband bei Mercedes in Sindelfingen.

Ein Autobauer bezahlt künftig einen Bonus für Anwesenheit. Im Bild: Mitarbeiter am Fließband bei Mercedes in Sindelfingen.

© Bernd Weißbrod/ dpa

STUTTGART. Der Autobauer Daimler zahlt Mitarbeitern nach einer neuen Betriebsvereinigung einen Bonus, wenn sie selten krank sind. Nach Angaben vom Mittwoch einigten sich Daimler und der Betriebsrat auf einen Anwesenheitsbonus von maximal 200 Euro brutto pro Jahr.

Den vollen Bonus erhalten Mitarbeiter, die innerhalb eines Jahres keinen Tag arbeitsunfähig waren. Er verteilt sich demnach auf maximal 50 Euro pro Quartal. In der Industrie ist das noch Neuland und bei Gesundheitsexperten zudem nicht unumstritten.

Der Bonus ist Teil einer größeren Vereinbarung zum Thema Mitarbeiter-Gesundheit. Hinzu kommt ein freiwilliger und kostenloser Gesundheitscheck für alle Mitarbeiter, der etwa der Früherkennung von gesundheitlichen Risiken dienen soll.

Daimlers Betriebsratschef Michael Brecht sagte: "In der Abwägung der Interessen, haben wir uns letztlich entschieden, für die Einführung des Gesundheitschecks den Anwesenheitsbonus befristet in Kauf zu nehmen. Wir konnten erreichen, dass er nach zwei Jahren automatisch ausläuft, der Gesundheitscheck aber bleibt."

Brecht fügte hinzu: "Wir gehen auch davon aus, dass die Summen, um die es dabei geht, niemanden veranlassen, sich krank ins Geschäft zu schleppen." (dpa)

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