B. Braun Melsungen erzielt Rekordumsatz

Der Gesundheitskonzern B. Braun Melsungen will seine Erfolgsgeschichte fortschreiben und investiert weltweit kräftig in die Standorte.

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Das Infusionsgeschäft gehört bei B. Braun Melsungen zur größten Sparte "Hospital Care".

Das Infusionsgeschäft gehört bei B. Braun Melsungen zur größten Sparte "Hospital Care".

© BVMed-Bilderpool

MELSUNGEN (cw). Die B. Braun Melsungen AG hat 2011 einen neuen Rekordumsatz erwirtschaftet. Der nordhessische Healthcare-Konzern will auch in den kommenden Jahren vor allem organisch wachsen.

Mit 4,9 Milliarden Euro hat der Anbieter von Medizinprodukten, Medizintechnik sowie vielfältigen ambulanten und stationären Dienstleistungen rund vier Prozent mehr erlöst als im Vorjahr.

Höhere Rohstoffpreise, Anlaufkosten neuer Fabriken, ungünstige Wechselkurse sowie staatliche Sparmaßnahmen sorgten dafür, dass das Geschäftsjahr nicht immer rund lief. Mit dem zweithöchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte nach Steuern - 256 Millionen Euro (-8,0 Prozent) - ist man dennoch zufrieden.

"Der B.Braun-Konzern befindet sich in einer guten und stabilen wirtschaftlichen Verfassung", so der Vorstandsvorsitzende Dr. Heinz-Walter Große am Freitag in Melsungen.

Das gilt auch für die Entwicklung im Heimatmarkt. Hier konnten 2011 mit 915 Millionen Euro ebenfalls vier Prozent mehr umgesetzt werden. Die Beschäftigtenzahl an den inländischen Standorten nahm um mehr als fünf Prozent auf 11 498 Mitarbeiter zu.

Es gebe "keinerlei Anzeichen dafür", versicherte Große, "dass wir in Deutschland Beschäftigung zurückfahren müssten".

Als Wachstumsmotor erwies sich die Region Asien/Pazifik, wo B. Braun um zwölf Prozent auf 691 Millionen Euro Umsatz zulegen konnte.

B. Braun Melsungen AG

Branche: Medizintechnologie. Das Unternehmen ist seit gut 170 Jahren in Familienbesitz; es ging aus einer Apotheke hervor

Sitz: Melsungen

Geschäftszahlen 2011: Umsatz 4,6 Mrd. Euro.(+ 4,2 %), Jahresüberschuss: 255,7 Mio. Euro (-7,8 %), Umsatzrendite: 5,5 %

Forschung und Entwicklung: 179,9 Mio. Euro (+ 15,7 %)

Mitarbeiter: 43 676 (per 31.12.)

Sparten: Hospital Care (Infusionsprodukte, Wundversorgung, Pharmazeutika), Aesculap (Chi rurgiebedarf, Implantate), OPM (ganzheitliche Patientenversorgung) B.Braun Avitum (Dialyse)

Auch wenn das Familienunternehmen in den USA oder in Europa mehr verkauft - der Schwerpunkt der bevorstehenden Investitionen wird in Asien liegen. Bis 2015 sollen zwischen zwei und 2,5 Milliarden Euro für Modernisierung und Ausbau bestehender Anlagen ausgegeben werden.

Keine völlig neuen Geschäfte

Nachdem zuletzt vor allem hierzulande investiert wurde - eine Milliarde Euro von insgesamt 2,4 Milliarden zwischen 2007 und 2011 - soll der Löwenanteil jetzt in den malaysischen Produktionsbetrieb Penang fließen.

In Deutschland bleiben voraussichtlich zwischen 700 Millionen und 800 Millionen Euro; laut Große werden davon hauptsächlich die Standorte Berlin, Tuttlingen und Glandorf profitieren.

Die größte Konzernsparte, der Klinikversorger "Hospital Care" (unter anderem Infusionslösungen, -pumpen, Einmalprodukte und klinische Ernährung) setzte 2011 mit knapp 2,2 Milliarden Euro 3,5 Prozent mehr um.

Die Sparte "Aesculap" (Produkte und Dienstleistungen für die Chirurgie) erlöste mit knapp 1,4 Milliarden Euro fast sechs Prozent mehr. Die Homecare-Sparte "OPM" setzte 568 Millionen Euro um (+2,5 Prozent) und die Sparte "B. Braun Avitum" (Dialysetechnik und -services) 501 Millionen Euro (+5,4 Prozent).

Vorstandschef Große bekräftigte die mittelfristigen Wachstumsziele seines Unternehmens. Bis 2014 lautet die Vorgabe, pro anno fünf bis sechs Prozent mehr umzusetzen und am Ende eine operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) zwischen 17 und 18 Prozent auszuweisen.

2011 lag sie mit 14,9 Prozent knapp einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Größere Akquisitionen schließt Große aus. Die genannten Ziele wolle man "überwiegend aus eigener innovativer Kraft" erreichen. Zukäufe müssten in das bestehende Produktionsprogramm passen, so Große.

Völlig neue Geschäfte kämen nicht in Frage. Eventuelle Übernahmen müssten zudem in der Preisrange bisheriger Käufe liegen. 2011 habe sich B. Braun neue Beteiligungen nicht ganz 70 Millionen Euro kosten lassen.

Nach einem gelungenen Start in das aktuelle Geschäftsjahr ist Große zuversichtlich, die Umsatzvorgaben für 2012 einhalten zu können. Der Gewinn soll vor Steuern auf 390 bis 400 Millionen Euro steigen. Voriges Jahr waren es 360 Millionen Euro.

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