Fresenius-Übernahme

B. Braun baut Rhön-Anteile aus

Der Medizintechnikhersteller arbeitet beharrlich daran, den Klinikverkauf von Rhön an Fresenius doch noch zu verhindern.

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MELSUNGEN/BAD NEUSTADT. B. Braun bleibt bei Rhön weiter am Ball und hat seine Beteiligung an dem Klinikkonzern auf inzwischen 15,08 Prozent ausgebaut. Das geht aus einer aktuellen Stimmrechtmitteilung hervor.

Mitte Oktober hatte das Bundeskartellamt B. Braun die Aufstockung seiner Beteiligung an Rhön auf 25 Prozent genehmigt. Damals hielt Braun eigenen Angaben zufolge elf Prozent der Stimmen.

Der nordhessische Medizintechnikhersteller war im August vorigen Jahres mit fünf Prozent bei Rhön eingestiegen. Damit sollte eine Übernahmeofferte von Fresenius blockiert werden. An diesem - schließlich erfolgreichen - Unterfangen beteiligten sich auch die beiden Klinikunternehmen Asklepios und Sana mit Aktienkäufen.

Wichtigster Hebel der Blockade war die in der Rhön-Satzung damals noch enthaltene Sperrminorität von zehn Prozent. Die wurde unterdesssen per Hauptversammlungsbeschluss im Juni dieses Jahres gekippt und soll künftig 25 Prozent betragen.

Braun will weitere Aktien kaufen

Da B. Braun gegen diesen Beschluss jedoch Klage eingereicht hat, liegt der Eintrag der neuen Sperrminorität ins Handelsregister auf Eis.

Auch gegen den Verkauf von 43 Rhön-Kliniken an Fresenius, den beide Unternehmen kürzlich vereinbarten, legte B. Braun Klage beim Landgericht Schweinfurt ein.

Damit soll erreicht werden, dass der Klinikverkauf gar nicht oder wenigstens nicht ohne Zustimmung der Rhön-Hauptversammlung über die Bühne gehen darf. Hätte letzteres Erfolg, wird auch die Frage nach der rechtsgültigen Sperrminorität wieder relevant.

B. Braun befürchtet, als Krankenhausausstatter Marktanteile zu verlieren, wenn Fresenius bei Rhön zum Zuge kommt und dann den europaweit größten privaten Klinikbetreiber darstellt. Zumal Fresenius-Töchter wie Kabi oder FMC selbst Krankenhäuser mit Arzneimitteln und Medizintechnik beliefern.

B. Braun ließ verlauten, "innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte an der Rhön AG durch Erwerb oder sonstige Weise erlangen" zu wollen. Die Investition diene "der Umsetzung strategischer Ziele", heißt es weiter. (cw)

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