Performance-Vergleich

Bei aktiven Fonds entscheidet die richtige Wahl über Rendite

Nur wenigen aktiv gemanagten Fonds gelingt es, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Über Vergleiche auf Internet-Finanzportalen können Anleger die Spreu vom Weizen trennen.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:
Finanzportale erleichtern den Fonds-Vergleich anhand verschiedener Parameter.

Finanzportale erleichtern den Fonds-Vergleich anhand verschiedener Parameter.

© Henry Schmitt / Fotolia

Neu-Isenburg. Wenn es um Investments an der Börse geht, greifen die Deutschen am liebsten zu Fonds. 9,6 Milliarden Euro haben Anleger in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres in Aktien-, Anleihen-, Geldmarkt-, Immobilien- und Mischfonds gesteckt, meldet der Branchenverband BVI. Insgesamt 1079 Milliarden Euro waren danach Ende September in den Anlagevehikeln investiert.

Doch längst nicht jeder Fonds beschert seinen Kunden die erhoffte Rendite. Das zeigt eine Analyse des Indexanbieters S&P. Danach haben 83 Prozent der aktiv gemanagten in deutsche Aktien investierenden Fonds in den vergangenen zwölf Monaten schlechter abgeschnitten, als der S&P Germany Index, der die Kursentwicklung der Aktien der 51 größten börsennotierten deutschen Unternehmen widerspiegelt.

„Kaum ein Fondsmanager schafft es, den Markt zu schlagen“, sagt Marc-Oliver Lux, Geschäftsführer des Münchner Vermögensverwalters Dr. Lux & Präuner.

Gebühren reduzieren Rendite

„Vielen Profis fehlt Mut.“ Statt eigene Strategien zu entwickeln, würden sie in ihren Fonds häufig nur einen Index nachbilden. Da aktiv verwaltete Fonds jedoch jährliche Managementgebühren von bis zu zwei Prozent des verwalteten Anlagevermögens erheben, müssten sie in diesem Fall zwangsläufig schlechter als ein Index abschneiden. „Im Schnitt liegen die Fondsmanager deshalb ein bis vier Prozent hinter den Indizes“, sagt Lux.

Anleger können sich davor schützen, in dem sie entweder in passive Indexfonds investieren, die einen Index wie das deutsche Börsenbarometer Dax Eins-zu-Eins abbilden. Weil weder Manager noch Researcher bezahlt werden müssen, betragen die jährlichen Gebühren hier nur 0,1 bis 0,3 Prozent. Zudem entfällt der bei aktiven Fonds an die Banken als Vermittlungsprovision zu zahlende Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent. Denn Indexfonds-Anteile werden direkt an der Börse gehandelt.

Die Erfahrung zeigt, dass Fonds mit einer mehrjährigen guten Performance auch in den darauffolgenden Jahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich gute Erträge erzielen.

Said Yakhloufi, Geschäftsführer der Ratingagentur Scope

Oder: Anleger suchen sich gezielt jene aktiv gemanagten Fonds heraus, die mit einer überdurchschnittlichen Performance aufwarten. Möglich ist das auf Internet-Finanzportalen wie Boerse.de oder Onvista.de oder bei der Ratingagentur Morningstar, spezialisiert auf die Fonds-Bewertung: Morningstar.de/de/funds. Wird einem Anleger von seinem Bankberater ein Fonds empfohlen, kann er dessen Namen auf diesen Webseiten eingegeben und erfährt anschließend, welche Renditen bei welchen Kursschwankungen das Investmentvehikel in den vergangenen Monaten und Jahren eingefahren hat.

Die Berliner Ratingagentur Scope ist jetzt sogar noch einen Schritt weitergegangen. Auf ihrer neuen Fondsplattform scopeexplorer.com liefert sie nicht nur die Performancedaten und das Rating des eingegebenen Fonds für die vergangenen ein bis fünf Jahre. Die Plattform zeigt zudem, wie sich das jeweilige Anlagevehikel im Rendite-Risiko-Verhältnis innerhalb seiner Vergleichsklasse in den vergangenen fünf Jahren geschlagen hat – und welche Fonds besser und welche schlechter abgeschnitten haben. Berücksichtigt wird dabei nicht nur die erzielte Rendite, sondern auch die Höhe der Kursschwankungen, die das Anlagevehikel gezeigt hat.

Rendite-Risiko-Verhältnis wichtig

Die Bandbreite der Vergleichsklassen reicht dabei von länder- und regionenspezifischen Fonds, die in deutsche, europäische, nordamerikanische oder globale Werte investieren bis hin zu themenspezifischen Fonds, die sich etwa auf Technologie- oder Pharmawerte fokussieren. „Wir wollen Anlegern mit der Plattform die Möglichkeit geben, zu prüfen, ob ein von ihrer Bank empfohlener Fonds tatsächlich das beste Rendite-Risiko-Verhältnis bietet oder ob es eine bessere Alternative gibt“, sagt Scope-Geschäftsführer Said Yakhloufi.

Zwar bieten in der Vergangenheit erbrachte Renditeleistungen „keine Garantie dafür, dass ein Fonds auch künftig besser als seine Konkurrenten abschneiden wird“, sagt Yakhloufi. „Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Fonds mit einer mehrjährigen guten Performance auch in den darauffolgenden Jahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich gute Erträge erzielen.“

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