Gesundheitsberufe

Berlin macht Flüchtlinge fit für Pflege & Co

Veröffentlicht:

BERLIN/STUTTGART. Flüchtlingen mit Interesse an Gesundheitsberufen bietet ein neues Projekt in Berlin nun frische Perspektiven.

Die Uniklinik Charité und das kommunale Klinikunternehmen Vivantes haben gemeinsam mit dem Berliner Integrationsbeauftragten auf Initiative des IQ Landesnetzwerks Berlin das Pilotprojekt SpraBo (Sprachkompetenz und Berufsorientierung für Geflüchtete) gestartet. Es soll Geflüchteten eine berufliche Qualifizierung ermöglichen.

Rund zwanzig Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern haben Anfang Dezember den ersten Kurs begonnen. Betreut werden sie von Pflegepädagoginnen und -pädagogen des Vivantes Instituts für berufliche Bildung im Gesundheitswesen (IbBG) und der Charité Gesundheitsakademie.

Die praktische Berufsorientierung der Flüchtlinge erfolgt an den Kliniken von Charité und Vivantes.

Vier Kurse bis 2018

Bis Ende 2018 sind vier Kurse geplant. Die Finanzierung in Höhe von knapp 603.000 Euro erfolgt aus EU-Mitteln über das IQ Landesnetzwerk Berlin.

Der Berliner Integrationsbeauftragte Andreas Germershausen zeigte sich über die Kooperation der beiden großen Klinikunternehmen der Stadt bei diesem Projekt sehr erfreut. "Es liegt im Interesse Berlins, Zugewanderten eine Perspektive aufzuzeigen und die Gesundheitsbranche bietet viele zukunftssichere Beschäftigungsmöglichkeiten", so Germershausen.

Die Berliner Initiative ist indes kein solitärer Ansatz, geeignete Flüchtlinge für Gesundheitsberufe zu qualifizieren. Denn Deutschland sieht sich nicht nur vor der Herausforderung des demografischen Wandels stehen, sondern auch vor einem Fachkräfteengpass in der Pflege.

Zugleich sollen Flüchtlinge nach Möglichkeit rasch an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Im Süden startet bald ein Pilotprojekt, das beide Themen verknüpft. Zehn Flüchtlinge sollten im Herbst eine Ausbildung zur Pflegefachkraft bei der Diakonie beginnen.

Getragen wird das Projekt vom Diakonischen Werk Württemberg, der Samariterstiftung und dem Welcome Center Sozialwirtschaft Baden-Württemberg. Die Altersspanne der künftigen Auszubildenden reiche von Anfang 20 bis Anfang 40. (ami/maw)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“