DGUV

Berufskrankheiten kosten immer mehr

Mehr als 1,6 Milliarden Euro haben die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand 2018 für Berufskrankheitsfälle berappt.

Von Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Typisch für Asbest in Baustoffen: Alte Wellfaserzementplatten.

Typisch für Asbest in Baustoffen: Alte Wellfaserzementplatten.

© LianeM / Fotolia

Berlin. Seit Jahren steigen die Zahlen der Verdachtsmeldungen und der als Berufskrankheiten anerkannten Fälle. Im Jahr 2018 beliefen sich die Gesamtausgaben für anerkannte Berufskrankheiten im Bereich der gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) auf insgesamt rund 1,62 Milliarden Euro.

Im Bereich der landwirtschaftlichen Unfallversicherung waren nach Angaben der Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) insgesamt Leistungsausgaben in Höhe von 45,7 Millionen Euro aufgelaufen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion (Drucksache 19/13693) hervor.

Leichtere Anerkennung geplant

Die Leistungsausgaben der DGUV werden absehbar noch steigen. Denn das Bundesarbeitsministerium (BMAS) will den noch für neun Berufskrankheiten bestehenden Unterlassungszwang zum 1. Januar 2021 streichen. So steht es im BMAS-„Referentenentwurf eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze“ (7. SGB IV-ÄndG).

Berufskrankheiten kosten immer mehr

Der Wegfall des Unterlassungszwangs als Anerkennungsvoraussetzung bei Berufskrankheiten führe, wie es in dem Entwurf heißt, bei den gewerblichen Berufsgenossenschaften im Jahr 2021 zu Mehrausgaben von rund 4,6 Millionen Euro führen – „und steigen im weiteren Zeitverlauf langfristig bis 2060 auf rund 60 Millionen Euro jährlich an. Die Mehrausgaben bei der SVLFG werden für 2021 auf rund 0,23 Millionen Euro taxiert „und steigen im weiteren Zeitverlauf langfristig bis 2060 auf rund 3,0 Millionen Euro jährlich an.“

172 Millionen Euro von den Kassen

Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort an die Linken weiter mitteilt, beliefen sich im vergangenen Jahr die Aufwendungen für die Prävention von Berufskrankheiten im Bereich der DGUV auf rund 228,7 Millionen Euro, im Bereich der SVLFG waren es 65,9 Millionen Euro.

Die Krankenkassen steuerten im vergangenen Jahr 172 Millionen Euro zur Förderung der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) bei. Die BGF fußt auf dem Präventionsgesetz von 2015, das die Prävention in „Lebenswelten“ – zum Beispiel am Arbeitsplatz – stärken soll.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert