Brandenburg: Die Online-Abrechnung setzt sich durch

In Brandenburg rechnen mittlerweile fast 97 Prozent der Ärzte online ab. Doch längst nicht in jeder Praxis verlief der Start reibungslos. Zu spüren bekamen das neben den Praxisteams auch die IT-Mitarbeiter der KV.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
3150 Praxen und MVZ schickten die Daten fürs erste Quartal 2011 via Web zur KV Brandenburg.

3150 Praxen und MVZ schickten die Daten fürs erste Quartal 2011 via Web zur KV Brandenburg.

© ktsdesign / fotolia.com

POTSDAM. Die Online-Abrechnung ist bei den Brandenburger Ärzten in der Praxis angekommen. Für das erste Quartal haben fast alle Ärzte die Abrechnung online übertragen. Insgesamt 3150 Praxen und Medizinische Versorgungszentren und damit 96,7 Prozent haben die neue Form der Übermittlung wahrgenommen, wie "KVIntern" berichtet. Rund 100 Betriebsstätten hatten eine Sondergenehmigung zur Abrechnung auf Datenträger oder Papier.

Die IT-Abteilung der KV Brandenburg (KVBB) ist allerdings durch die Umstellung auf die Online-Abrechnung an ihre Grenzen gelangt. Die Mitarbeiter haben den Angaben zufolge im ersten Quartal 850 Praxen mit der für Brandenburg spezifischen Software DatenNerv versorgt und sie bei der Einrichtung telefonisch und per Fernwartung unterstützt.

Zwar sind zusätzliche Mitarbeiter für die Unterstützung des Online-Teams eingewiesen worden. Doch auch das hat nicht gereicht, denn der Andrang an der Hotline der KV Brandenburg übertraf die Erwartungen bei weitem, als die Abrechnungsabgabe dann tatsächlich anstand.

Mehr als 1200 Anrufe gingen bei der Hotline des Onlineteams laut "KVIntern" an den sieben Abrechnungstagen ein. Die IT-Abteilung der KV Brandenburg gibt die durchschnittliche Gesprächsdauer mit sieben Minuten an. In Einzelfällen telefonierten die Mitarbeiter bis zu 39 Minuten, um die Anbindung des Praxisrechners an das Netz zu betreuen.

Die Hotline war für viele Praxen nur nach mehrmaligen Versuchen erreichbar. In der Potsdamer Hausarztpraxis von Astrid Tributh lief die Online-Abrechnung problemlos. Die Mitarbeiter haben alles ohne Hilfe der KV-Hotline hinbekommen.

Anders bei dem Hausarzt Dr. Volkmar Skerra aus Potsdam. Er sah sich durch die Online-Abrechnung "genötigt, eine völlig neue Technik im Wert einer Monatsabschlagszahlung anzuschaffen", wie er der "Ärzte Zeitung" berichtete. Die Einrichtung der neuen Hard- und Software hat soviel Zeit in Anspruch genommen, dass Skerra schon Aufschub für die Abrechnung bei der KV beantragen wollte.

"Auf den allerletzten Tag haben wir es dann doch noch geschafft", sagt der Arzt, der sich selbst als "Mediendinosaurier" bezeichnet. Vorausgegangen waren etliche Anrufe bei der Hotline der KVBB. "Oft waren fünf bis zehn Anläufe nötig, bis wir jemand erreicht haben", berichtet Skerra.

Bei der nächsten Quartalsabrechnung will die IT-Abteilung der KVBB die Hotline-Kapazitäten deshalb nochmals verstärken. Die DatenNerv-Software zur Übertragung, die auch die Datenübertragung für die Disease-Management-Programme erlaubt, stellt die KVBB auf ihrer Homepage kostenlos zum Download zur Verfügung.

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