Hebammenversorgung

Brandenburg startet „Runden Tisch Hebammenhilfe“

Derzeit werden in Brandenburg rund 100 Frauen fachschulisch und akademisch zu Hebammen ausgebildet. Das Land will durch Niederlassungen die Versorgung in Brandenburg stärken.

Veröffentlicht:

Potsdam. In Brandenburg ist ein „Runder Tisch Hebammenhilfe“ an den Start gegangen. Damit setzt das von Ursula Nonnemacher (Grüne) geführte Gesundheitsministerium einen Beschluss des Landtags aus dem Dezember 2023 um. „Fast ein Drittel aller Hebammen in Brandenburg geht bis 2030 in Rente, andere spielen mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln“, sagte Nonnemacher am Montag in Potsdam. „Gleichzeitig gehen die Geburtenzahlen weiter zurück, insbesondere die ländlichen, berlinfernen Regionen sind betroffen.“ Derzeit werde die Versorgungssicherheit dort von kleinen Kliniken noch aufrechterhalten. Aber der Kostendruck habe sich kontinuierlich erhöht und der Fachkräftemangel mache sich zunehmend bemerkbar.

Derzeit werden in Brandenburg rund 100 Frauen fachschulisch und akademisch zu Hebammen ausgebildet. Dazu wurden an der BTU in Senftenberg und der Hochschule für Gesundheitsfachberufe in Eberswalde entsprechende Studiengänge eingerichtet.

Rund 60 geförderte Praxisgründungen in vier Jahren

Die Geburtenzahlen in den Brandenburger Kliniken gingen dennoch in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Wurden im Jahr 2021 in 24 Brandenburger Geburtskliniken noch insgesamt 14.928 Geburten registriert, waren es 2022 nur noch 13.589 und im Jahr 2023 sogar nur 12.110. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent seit 2021. Die durchschnittliche Zahl von Geburten je Klinik sank von 622 im Jahr 2021 auf 555 im vergangenen Jahr.

Mit der Hebammen-Förderrichtlinie unterstützt die Landesregierung seit August 2020 Hebammen finanziell bei der Ausbildungsbegleitung, bei der Gründung einer eigenen Praxis und bei Fortbildungen. Dafür stehen pro Jahr bis zu 250.000 Euro zur Verfügung. Seit August 2020 bis Ende April 2024 wurden 58 Praxisgründungen bzw. Neu-Niederlassungen von Hebammen und fünf Geburtshausgründungen und in einigen Fällen auch der Wiedereinstieg von freiberuflich tätigen Hebammen in die Geburtshilfe unterstützt. Brandenburg ist neben Bayern und Sachsen das einzige Bundesland, das eine solche Förderung für Hebammen anbietet. (lass)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Porträt

Ein Mann als Hebamme: Kein Beruf nur für Frauen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus